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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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waren zunächst Berge und Wasser, die ins Extreme stilisiert<br />

einerseits im Zen-Garten mündeten (die Berge wurden durch Steine<br />

dargestellt, das Wasser durch wellenförmig geharkten Sand) und<br />

zum anderen über einen festgelegten Weg um einen „See“, ein<br />

Gewässer. Alle seine Details waren durch eine feste Form- und<br />

Stilerwartung, bzw. einer bestimmten Symbolsprache vorgegeben.<br />

In der Teezeremonie erreichte dann der abstrakte Symbolismus<br />

einen Höhepunkt. Auch zu dessen Elementen im Garten gehörte ein<br />

Wasserbecken und eine Steinlaterne.<br />

Sowohl der chinesische wie auch der japanische Garten waren ein Garten der Betrachtung,<br />

Beschaulichkeit und Versenkung. Deshalb besaßen sie immer einen inneren Mittelpunkt, der<br />

symbolisch eine Nähe zur Natur ausdrückte.<br />

Der europäische Garten dagegen war durch seine Statusbedeutung seit der römischen Zeit<br />

immer nach außen gerichtet gewesen. Es hat deshalb auch nie einen<br />

„christlichen Garten“ im eigentlichen Sinne gegeben. Er wollte in<br />

der Regel immer auch die soziale Stellung seines Besitzers<br />

hervorheben. Hinter allen seinen Bildern stand das herausgehobene<br />

Besondere, sei es in der Macht, in der Kenntnis der antiken<br />

Mythologie, in den finanziellen Möglichkeiten diese szenisch<br />

darzustellen oder im Verbrauch der benötigten Länderein. Noch<br />

heute demonstriert man zu Hause seinen Wohlstand und damit<br />

seine soziale Stellung über die Präsentation seltener Pflanzen,<br />

besonders teurer, modischer Gartenelemente und Garten-<br />

accessoires. Das Wasser ist dabei oft nur noch ein Hilfsmittel<br />

geworden, diese zur Geltung zu bringen.<br />

Dabei kann selbst im kleinsten Garten Wasser als Element eingesetzt werden. Für einen<br />

kleinen Wassergarten eignen sich fast alle wasserdichten Behälter. Eine kleine Vogeltränke<br />

kann bereits seine Funktion erfüllen. Ein Vorteil kleiner Gefäße ist, dass sie mobil sind und<br />

ein geringes Gewicht besitzen können. Die islamischen Gartenhöfe besaßen oft nur ein<br />

kleines formales Becken in ihrer Mitte mit einem zarten Springstrahl (heute noch so in den<br />

maurisch-andalusischen Patios zu finden). Wem dies nicht ausreicht, kann dem Wasser eine<br />

Skulptur zur Seite stellen und bei einem stillen Wasser dessen Spiegeleffekt nutzen. Wasser<br />

gibt einem Garten immer eine zusätzliche emotionale Dimension.<br />

Auch zwischen der Größe der Wasserelemente und dem Garten sollte es eine proportionale<br />

Beziehung geben, da eine Anlage sonst schnell unharmonisch wirken kann (so z.B. bei einem<br />

überdimensionierten Springbrunnen).<br />

Rechtlich ist es so. dass bei Wasseranlagen ab einer gewissen Größe eine Genehmigung erforderlich<br />

ist (dies ist länderweise verschieden; in der Regel ab 100 cbm Wasser und 2 m Tiefe).<br />

Manchmal sind auch gewisse Grenzabstände zu beachten.<br />

Vor dem Bau einer Wasseranlage sollte man sich die Frage stellen, was man<br />

eigentlich will:<br />

+ ein Biotop,<br />

+ eine Zieranlage,<br />

+ eine Erholungsstätte (Dusche, Bad),<br />

+ eine Funktionsanlage (z.B. Anzuchtstätte für Fische).<br />

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