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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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Piet Oudolf (geb. 1944) gilt als der Hauptvertreter des niederländischen Stils. Von seiner<br />

Ausbildung her eigentlich Architekt, wurde die Pflanze zu seinem zentralen<br />

Gestaltungselement (bis zu dessem Tode in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Staudengärtner Ernst Pagel). Er kombiniert eine strenge Linienführung mit<br />

üppigen Staudenbeeten. Dabei bevorzugt er Pflanzen mit einem Wildcharakter<br />

(oft lockerem Wuchs und relativ kleinen Blüten). Kennzeichnend für seine<br />

Pflanzungen sind<br />

- ein formales Grundmuster aus Hecken, Wegen und Beeten,<br />

- ein dauerhaftes Konzept von Gerüst- und Strukturbildnern<br />

(dazu: Füllpflanzen und Einjährige als geplantes, dynamisches<br />

Element),<br />

- gedämpfte („erdige“) Farben in Ton-in-Ton-Abstufungen (bei<br />

gegensätzlichen Blütenformen),<br />

- Pflanzenschleier (zum Hindurchsehen) im Vordergrund und<br />

kompakte Pflanzgruppen als Hintergrund,<br />

- besondere Beachtung der Staudenstrukturen.<br />

- Eingehen auf die Veränderungen im Jahresverlauf (die Zeit wird<br />

dadurch zu einer eigenen gärtnerischen Dimension).<br />

- Besondere Beachtung des Winteraspekts.<br />

Berühmt sein „Blauer Fluss“ aus verschiedenen Salvia nemorosa-Sorten in<br />

Enköping (Schweden). In Deutschland befindet sich ein größeres Beet seit<br />

2009 in Bad Driburg. Oudolf schafft Naturbilder, ohne die Natur zu kopieren.<br />

Er vereint eine große Pflanzenkenntnis mit künstlerischen Visionen.<br />

Am Anfang des „Neuen deutschen Stils“ in der Staudenverwendung steht Rosemarie Weiße,<br />

eine Schülerin von<br />

Richard Hansen (1912 – 2001, Gehilfenjahre bei Foerster, Assistent bei Tüxen, Leiter des<br />

„Sichtungsgartens Weihenstephan“. Federführend im Bereich der Stauden-<br />

sichtung und –verwendung). Auf ihn geht die deutsche Einteilung der Stauden<br />

nach Lebensbereiche zurück.<br />

Rosemarie Weiße (1928 – 2002; so Name in ihren Plänen; nicht anglisiert „Weisse“ oder<br />

Rosemary) ist in Deutschland relativ unbekannt, international gilt sie<br />

dagegen als die Schöpferin des „Neuen deutschen Stils“ und ist als solche<br />

weltberühmt. Ihre große Gartenschöpfung war die Staudenpflanzung der IGA<br />

München 83 (Westpark), in der sie die richtige Verwendung von Stauden in<br />

ihren Lebensbereichen zeigte. Eine der damaligen Leitideen war, besonders<br />

die Ästhetik der Pflanzen zu zeigen. Ihre damaligen Pflanzungen gelten als<br />

Vorreiter unserer heutigen Pflanzungen. Sie<br />

- ging nicht mehr von der traditionellen Bodenverbesserung aus.<br />

- magerte den gedüngten Boden aus,<br />

- pflanzte in Bändern („Matrixpflanzung“, nicht mehr in<br />

Gruppen),<br />

- schuf Pflanzengemeinschaften für eine unterschiedliche Boden-<br />

feuchte (z.B. „Prärie-„ und „Steppenpflanzung“),<br />

- hatte ein Gespür dafür, welche Pflanzen zu welchem Boden<br />

passten.<br />

Besonders beachtet wurden der /die<br />

- Sonnenstaudenbereich mit den Pflanzenschwerpunkten Iris und<br />

Hemero<strong>ca</strong>llis,<br />

- Prachtstaudenbeete für Rittersporn, Paeonien, Phlox und<br />

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