25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gehölzschnitt<br />

+ “Roseum Elegans” (rosalila),<br />

( früher oft als Hecke in norddeutschen Bauerngärten).<br />

Eine besondere Bedeutung für die Gerüstbildner in unseren Staudenrabatten hat in den letzten<br />

Jahren der Formschnitt erlangt. Man kannte diese Pflanzenbehandlung bereits in der Antike.<br />

Für Plinius sollte er helfen, einen Ort unverwechselbar zu machen. Besonders beliebt, sogar<br />

stilprägend war er in der Renaissance und im Barock. Die bevorzugten Pflanzen dafür waren<br />

und sind Buxus und Taxus. Die beschnittenen Pflanzen sollten betrachtet werden und als<br />

Ganzes ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Heute setzen wir den Formschnitt<br />

hauptsächlich als Strukturgeber, Rahmen- oder Skulpturbildner ein. Er soll helfen, das Auge<br />

zu führen und den Flächen eine zusätzliche Gestaltungsebene zu geben.<br />

Lange war der Formschnitt bei uns in Deutschland vernachlässigt gewesen, ja verpönt<br />

worden. Relativ unauffällig hat es ihn aber als architektonisches Gestaltungselement oder<br />

Raumbildner seit 1955 (Kassel) auf fast allen Gartenschauen gegeben. Während er in<br />

Skandinavien immer ein wichtiges Gestaltungsmittel darstellte, konnte man bei uns z.B. vor<br />

50 Jahren kaum Formgehölze kaufen.<br />

- Bereits 1955 stellten 17 Gartenarchitekten in der „Jubiläumsausstellung der<br />

königlich dänischen Gartengesellschaft“ ihre Entwürfe zwischen streng<br />

geschnittenen Hecken und Formgehölzen vor.<br />

- 1963, auf der IGA in Hamburg, entwarf Gunnar Martinson seinen<br />

Themengarten als einen heckenumgebenen Raum mit vier unterschiedlich<br />

hohen Heckenkörpern aus Spiraea vanhoutei und einem Kontrastprogramm<br />

aus Stauden.<br />

- 1966 veröffentlichte C.Th. Sörensen (1873 – 1970) sein <strong>Buch</strong> „39<br />

Häveplaner“<br />

(dt. 1979: „39 Gartenpläne für ein Stück Land“) in dem er 39 verschiedene<br />

Gärten auf einem gleichen Grundriss vorstellte mit:<br />

+ Hecken aus Buxus und Taxus,<br />

+ Ornamenten aus Buxus und Taxuskugeln,<br />

+ Buxusskulpturen.<br />

Heute sind Formgehölze wichtige Dekorationspflanzen unserer Gärten geworden. Sie stehen<br />

dort wie grüne Skulpturen, die sich mit der Natur verschmelzen können und bilden einen<br />

eigenen Inhalt in den Heckenräumen. Gefördert wurde diese Entwicklung durch unsere<br />

aktuell angewandten Gestaltungsprinzipien, den Forderungen nach klaren geometrischen<br />

Ordnungsprinzipien. Geschnittene Pflanzen können<br />

- ausdruckstarke Räume bilden,<br />

- verschiedene Raumsysteme schaffen (z.B. durch<br />

+ verschiedene Pflanzenarten,<br />

+ verschiedene Höhe der Pflanzenkörper,<br />

+ rhythmische Folgen,<br />

+ punktartige Betonungen).<br />

Formgeschnittene Pflanzen eignen sich besonders, um die Formensprache eines Gebäudes<br />

aufzugreifen, dessen Wirkung zu verstärken.<br />

„Es ist die Kunst des Plastikers, der die Fülle und die Leere modelliert, der ein<br />

reiches Sinnen-Universum mit immer kontrollierten Mitteln schafft. Er lehnt<br />

daher den zufälligen Charakter einer sich selbst überlassenen Vegetation ab, die<br />

545

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!