25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Räume und durch das „Vergärtnern“).<br />

- Auch mit Hilfe von Pflanzensammlungen lassen sich Gartenkunstwerke<br />

schaffen (z.B. über das Gesamtbild der Etiketten, die Art der gezeigten<br />

bewussten Zusammenstellung und die Einbindung der Pflanzen).<br />

Der Gestaltungsgarten unterscheidet sich von einem Sammlergarten (er kann es zusätzlich<br />

sein), indem er<br />

- von raumgliedernden Elementen ausgeht, Räume definiert.<br />

- mit strukturbildenden Pflanzen arbeitet (ihnen haben sich alle anderen<br />

Pflanzen unterzuordnen).<br />

- von Harmonien und Kontrasten ausgeht.<br />

- sich an sinnlichen Reizgebern (z.B. Farben und Düften) orientiert.<br />

Für einen Sammler sind diese Kriterien sekundär. Er will lieber eine möglichst große Zahl<br />

seiner Lieblingspflanzen besitzen, um sie in seinem Sinne ordnen und zu ihnen gelangen zu<br />

können.<br />

Früher verwendete man Pflanzen in einem Künstlergarten als<br />

- ein künstlerisches Material (wie Stein oder Holz),<br />

- einen Betrachtungsgegenstand (wegen seiner symbolischen Bedeutung,<br />

seiner Schönheit oder Seltenheit).<br />

Heute werden sie künstlerisch nicht mehr einzeln gesehen, individuell, sondern nur als Teil<br />

des gesamten Gartenbildes verstanden. Dem Standort des Betrachters kommt dabei eine<br />

besondere Bedeutung zu, ob er auf eine Pflanzung blickt, über sie hinweg, durch sie hindurch<br />

oder an ihr entlang schaut. Ihre Wirkung wird davon bestimmt, wie er sie jeweils wahrnimmt.<br />

Flächen die aus der Nähe zu betrachten sind, sollten anders gestaltet werden als solche, die<br />

aus der Ferne gesehen werden. Bei einem Staudenbeet erfolgt dies in der Regel aus einer<br />

geringen Distanz. Eine Pflanzung wird als positiv empfunden, wenn sie<br />

- optisch die gesamte Ausdehnung eines Raumes aufgreift.<br />

- seine Ausdehnung durch Wiederholungen rhythmisch aufgreift.<br />

- sich auf wenige Arten beschränkt.<br />

- mit Großpflanzen arbeitet (sie sind beeindruckender als kleine).<br />

Das Prinzip der heutigen Pflanzung ist das einer „verbesserten Natur“. In ihr werden<br />

heimische Pflanzen und dekorative nichtheimische miteinander zusammengebracht. Die<br />

nichtheimischen Pflanzen sind oft attraktiver, ihre Farben leuchtender und ihre Blütezeit<br />

länger. Durch die heimischen Pflanzen entsteht der Eindruck einer größeren Naturnähe. Ein<br />

moderner Garten soll so ökologisch wie möglich sein bei gleichzeitiger Befriedigung der<br />

Bedürfnisse seiner Eigner. Er soll nicht mehr in seiner einmal geschaffenen Form erstarren,<br />

sondern dynamisch und zyklisch mit der Natur mitgehen.<br />

Mit Hilfe von Pflanzen kann ich ein Umfeld einbeziehen oder ausschließen, evtl. auch nur<br />

punktuelle Beziehungen schaffen. Gehölze können als Übergang in die Landschaft dienen und<br />

diese mit dem Garten verschmelzen, Stauden können ihn schnell „natürlich“ erscheinen<br />

lassen, wenn mit vielen Kleinblüten gearbeitet wird.<br />

Pflanzen bringen Differenzierungen in einen Gartenraum. Dabei verleihen ihm große Pflanzen<br />

eine größere Tiefe, während durch kleine ein Garten noch kleiner erscheint. Eine<br />

Raumwirkung wird zusätzlich vermindert, wenn<br />

- die Hintergründe auffällig sind,<br />

- rhythmische Wiederholungen fehlen.<br />

In der Antike legte man in der Gestaltung zunächst Wert auf<br />

- die symbolische Bedeutung der Pflanzen,<br />

485

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!