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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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früheren Lebensreformbewegung den Menschen zu helfen versuchen. In den USA und in<br />

England ist die Gartentherapie als Wissenschaft erfolgreich etabliert (Man wendet sie dort seit<br />

dem 19. Jh. erfolgreich an). In Österreich ist z.B. die Gartentherapie ein eigenständiger<br />

Studiengang, während sie in Deutschland nur einen Bereich darstellt, dem man zunehmend<br />

mehr Beachtung schenkt und für den es Weiterbildungsseminare gibt.<br />

Zur heutigen Gartentherapie gehören:<br />

- Kontakte mit den Urelementen und Pflanzen (mit Erde, Wasser, Witterung; das<br />

Ansprechen von Sinnesreizen),<br />

- Sinnesgärten (z.B. Duftgärten, Blindengärten, Gärten der Vielfalt),<br />

- Entwicklungsförderung bei Kindern,<br />

- Therapien für geistig und seelisch Behinderte,<br />

- Rehabilationen (neurologische),<br />

- Räume für pflegebedürftige und demenziell erkrankte Menschen,<br />

- Gesundheitsförderung im Alter,<br />

- Gartenarbeit,<br />

- Pflanzenheilkunde,<br />

- Resozialisierung Straffälliger.<br />

Der Gesamtheilungshintergrund liegt wahrscheinlich in der Stimulierung bestimmter<br />

phylogenetischer Anlagen im Menschen. Lebendes Grün besitzt auf die Psyche eine<br />

beruhigende Wirkung. Menschen gesunden nachgewiesen in seiner Umgebung schneller und<br />

brauchen auch weniger Schmerzmittel. Dies gilt für die Gartenarbeit bei Kranken in allen<br />

Altersstufen und sowohl bei psychisch wie auch bei physisch Kranken. Bei Alzheimer-<br />

Patienten lassen sich so leichter Bezüge zu ihrer Vergangenheit herstellen. Allgemein kann<br />

man sagen, dass alle Methoden der Gartenarbeit zu Erfolgen führen und in die Menschen<br />

wieder eine gewisse Ruhe bringen. Bei Schlaganfallpatienten soll sie fast die einzige Aktivität<br />

sein, die zu einem Erfolg führt. Die Gartenarbeit<br />

- verbessert die allgemeine Lebenszufriedenheit,<br />

- vermittelt sinnliche Informationen,<br />

- fördert die körperlichen Fähigkeiten (verbessert u.a. den Gleichgewichtssinn),<br />

- befreit aus der Isolation einer Wohnung,<br />

- fördert die Konzentrationsfähigkeit, fördert die Selbständigkeit.<br />

Vor dem Nationalsozialismus war die Gartenarbeit als Therapieform auch in Deutschland in<br />

vielen Heilanstalten verbreitet (z.B. in Bethel). Nach dem Krieg übernahmen dann<br />

Psychopharmaka und später die systemische Familientherapien diese Aufgabe. Seit den<br />

80iger Jahren erfolgt nun wieder eine Rückbesinnung auf die heilenden Kräfte der<br />

Gartenarbeit.<br />

Die Gartenarbeit ermöglicht naturnahe Bewegungen. Die Sauerstoffaufnahme verbessert sich,<br />

die Herz-Lungen-Frequenz und der Aufbau und die Koordination der Muskeln nehmen zu. Im<br />

Gegensatz zum Stress, der zu inneren Verspannungen führt, hilft die Gartenarbeit beim Abbau<br />

der Blockaden zwischen den Synapsen. Sie bietet daneben auch eine Vielzahl mentaler<br />

Anregungen, um das Gehirn aktiv zu erhalten.<br />

In Deutschland wird die Gartenarbeit in breiten Kreisen zurzeit verhältnismäßig wenig<br />

geschätzt. Man kauft sich möglichst viele kraftsparende Hilfsmittel und geht stattdessen lieber<br />

in ein Fitnessstudio, bzw. spielt Golf. Sie besaß hier bereits im Mittelalter ein geringes<br />

Ansehen und wurde deshalb als eine niedere Tätigkeit auch nur ungerne dargestellt. Dies<br />

änderte sich etwas, als reine Lustgärten entstanden und jetzt neben der reinen Nutzgärtnerei<br />

auch der Berufsstand eines „Lust- und Ziergärtners“ entstand. Der erforderliche<br />

Pflegeaufwand für einen dieser Gärten wurde jetzt ein Teil des Beitrages zum Ansehen eines<br />

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