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Füllpflanzen verlieren nach dem Blühen schnell ihre Form. Sie sollen die Konkurrenz unter<br />

den Strukturbildnern mildern. Ihre Blüte kann zeitversetzt sein.<br />

Oudolf unterscheidet bei seinen Staudenpflanzungen fünf Pflanzengruppen:<br />

Strukturbildner:<br />

1. hochwachsende, strukturbildende Pflanzen:<br />

Sie behalten im Winter ihre Gestalt: z.B. Cimicifuga racemosa,<br />

2. Mittelgruppe (während der Blütezeit strukturbildend): z.B. Phlox paniculata,<br />

3. Mittelgruppe (nach der Blüte oft strukturbildend): z.B. Eryngium giganteum.<br />

Füllpflanzen:<br />

4. höhere Pflanzen für die Zwischenpflanzung<br />

(weniger amorph als 5.; verlieren nach der Blüte ihre Konturen):<br />

z.B. Centranthus ruber,<br />

5. niedrige Pflanzen für die Zwischenpflanzung<br />

(mit amorpher Gestalt; verlieren nach der Blüte ihre Konturen):<br />

z.B. Campanula poscharskyana.<br />

In dem Augenblick, in dem die Bedeutung pflanzlicher Strukturen vor der Bedeutung der<br />

Farben steht, erhalten unsere Gärten ästhetisch ein neues Gesicht und werden damit offen für<br />

eine neue Ästhetik. Die großblütigen Züchtungen der Vergangenheit werden damit ihre<br />

bisherige Bedeutung verlieren.<br />

Der Duft als Gestaltungselement<br />

Der Geruchssinn ist phylogenetisch der älteste Sinn des Menschen und beeinflusst unbewusst<br />

oder direkt viele unserer Stoffwechselvorgänge und damit viele unserer Gefühle und<br />

Stimmungen. Er ist mit dem Geschmackssinn verwandt (beide lassen sich leicht<br />

manipulieren. Bekannt vom Wein, bei dem derselbe bei verschiedenen Lichtverhältnissen, in<br />

verschiedener Umgebung und aus verschiedenen Gläsern völlig unterschiedlich schmeckt).<br />

Oft sind mit den Gerüchen Erinnerungen verbunden, sei es an bestimmte Erlebnisse, Orte,<br />

Umgebungen oder Menschen. Früher hat man Düfte viel zu Heilzwecken eingesetzt. Heute<br />

ist vieles von diesem Wissen verloren gegangen, bzw. wird es versuchsweise mit oft<br />

esoterischen Ansätzen neu belebt.<br />

Seit frühester Zeit werden Düfte zur Hebung der erotischen Attraktion benutzt, und in der<br />

Natur dienen sie den einfachsten Lebewesen noch immer als Reizmittel für ihre Vermehrung.<br />

Letztlich dient auch der Blumenduft den Pflanzen nur als Lockmittel für die Insekten, um<br />

bestäubt zu werden. Dass auch wir daran gefallen finden, ist von der Natur eigentlich nicht<br />

vorgesehen.<br />

In China wurden Duftkräuter bereits vor 2700 v.Chr. in der Medizin eingesetzt, im Alten<br />

Ägypten wegen ihres Wohlgeruchs schon vor 2500 v.Chr. (bekannt aus dieser Zeit ist eine<br />

Myrrhe-Lieferung aus Punt für den Pharao Sahure). Die beiden wichtigsten Duftpflanzen der<br />

Antike waren:<br />

- Myrrhe: Harz eines dornigen, immergrünen Strauches; z.B. Geschenk<br />

der Heiligen drei Könige; heute von anderen Duftstoffen<br />

verdrängt),<br />

- Weihrauch: Duftharz; beim Verbrennen entsteht Carbolsäure, die im Rauch<br />

dann antiseptisch wirkt. Die Königin von Saba schenkte bereits<br />

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