25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zeit des Nationalsozialismus wurde im Rahmen der Blut- und Boden-Ideologie eine<br />

Beschränkung auf allein „bodenständige“ Pflanzen verlangt. Ihr einflussreichster Vertreter<br />

war vielleicht Alwin Seiffert (1890 – 1972, ab 1934 „Führer“ der Landschaftsanwälte). In den<br />

70er und 80er Jahren wurden diese Forderungen von der Ökologie- und Naturgartenbewegung<br />

wieder aufgegriffen. Allerdings hat es seit den Anfängen dieser Ideologie, gegen die mit ihr<br />

verbundene Verarmung der zur Verfügung stehenden Pflanzenvielfalt, auch immer eine<br />

Gegenbewegung gegeben. Bekannte Befürworter auch fremdländischer Pflanzen waren u.a.<br />

Camillo Schneider und Karl Foerster gewesen:<br />

„Es wäre --- ganz falsch, nun mit einem Male durch extreme Forderungen den<br />

Garten zu vereinfachen und einen Feldzug gegen das „Fremde“ zu beginnen.<br />

Wer nichts vom Garten und Gärtnern versteht, wird auch die heimischen<br />

Pflanzen nicht zu verwenden wissen“.<br />

(Schneider 1937; nach ihm sind in Deutschland von den <strong>ca</strong>. 2000 kultivierten<br />

Gehölzarten nur 144 „bodenständig“ und in manchen Landschaften noch<br />

weniger).<br />

„Demzufolge sind viele Gehölzgattungen, die nachweislich im ausgehenden<br />

Tertiär und teilweise auch in einigen Zwischeneiszeiten unter ganz ähnlichen<br />

Klimabedingungen wie heute bei uns heimisch waren, nun von Natur aus mit<br />

keiner einzigen Spezies mehr in Mitteleuropa vertreten. Es handelt sich hierbei<br />

u.a. um die Gattungen Syringa, Aesculus, Forsythia, Carya. Ptero<strong>ca</strong>rya,<br />

Juglans, Parrotia, Zelkowa, Sassafras, Liriodendron, Taxodium, Pseudotsuga,<br />

Tsuga, Sciadopytis, Sequoia usw.. Außerdem fehlen selbstverständlich bei den<br />

bis heute nach Mitteleuropa wieder zurückgewanderten Gehölzgattungen<br />

zahlreiche ursprünglich vorhandenen Spezies, z.B. bei der Gattung Quercus die<br />

Spezies alba, <strong>ca</strong>staneifolia, macro<strong>ca</strong>rpa, bei Acer die species <strong>ca</strong>ppadocicum,<br />

monspessulanum und viele andere. Die Natur ist offensichtlich von sich aus<br />

nicht imstande, die Lücken im Artenbild unserer Gehölzflora innerhalb einer<br />

Zeitspanne wieder aufzufüllen, die der verhältnismäßig schnellen Entwicklung<br />

gemäß wäre“. (Pniower, 1954).<br />

Nach 1945 änderte sich in der Gehölzverwendung zunächst gar nichts. Die Verantwortlichen<br />

Personen waren dieselben wie vor dem Kriege und die Hauptanliegen der Gesellschaft<br />

betrafen den Wiederaufbau und die Eingliederung und Wohnraumbeschaffung für die<br />

Vertriebenen. 1958 erschien das „Taschenbuch der Gehölzverwendung“ von Krüssmann. Wer<br />

es nicht besaß, hatte in der Regel den damals besten deutschen Baumschulkatalog von Timm<br />

& Co mit seinem großen Anhang zur Gehölzverwendung (auch geschrieben von<br />

Krüssmann).Vereifachend gab es damals zwei Gestaltungsrichtungen: Die<br />

- Bornimer Schule mit Mattern als Galionsgestalt, die besonders im<br />

Privatgartenbereich tätig war und auch auf die ersten Gartenschauen einen<br />

entscheidenden Einfluss gewann,<br />

- Hannoversche Schule (Wiepking-Lendholt-Schule), die über ihren<br />

Hochschulbezug nach und nach die bedeutendsten akademischen Ämter<br />

besetzen konnte und primär funktionalistisch ausgerichtet war. Begleitet<br />

wurde diese Entwicklung von einer Verwissenschaftlichung der<br />

landschaftsgärtnerischen Arbeitsfelder und der Suche nach neuen<br />

Tätigkeitsbereichen für ihre Absolventen. Drei große Arbeitsfelder boten<br />

sich dabei an:<br />

+ landschaftsplanerische Tätigkeiten (hier konnten ihre Lehrer<br />

ihre Erfahrungen aus ihren Planungen für den „Generalplan<br />

533

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!