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Anhebungen von<br />

- 30 – 50 cm für einem Bereich eine räumliche Eigenständigkeit, lassen aber<br />

weiter die<br />

Beziehungen zur Umgebung bestehen.<br />

- 70 (- 150) cm für einen Bereich eine deutliche Eigenständigkeit, wirken auf<br />

die Umgebung aber nicht isolierend (aber bereits eine starke<br />

Trennwirkung für Kinder und sitzende Personen).<br />

- über 150 cm eine Betonung des Privaten (des Abgeschlossenen).<br />

Absenkungen von<br />

- 30 – 50 cm noch einen verbindenden Bezug.<br />

- bis 100 cm das Gefühl von Geborgenheit. Die Verbindung zur Umgebung bleibt<br />

in der Regel bestehen.<br />

- über 150 cm schnell das Gefühl einer Isolierung. Es besteht kaum noch eine<br />

Verbindung zur Umwelt.<br />

Mit Hilfe von Pflanzen können<br />

- Hügel betont oder abgeschwächt werden,<br />

- Böschungen überhöht oder abgeflacht werden,<br />

- Leichte Senken verstärkt empfunden werden.<br />

19. Die Gesundheit und der Garten<br />

Unser gegenwärtiger Naturbezug steht in einem Spannungsfeld zwischen einer musealen<br />

historischen Kulturlandschaft (eine echte Wildnis gibt es bei uns nicht mehr) und einer<br />

neuzeitlichen inhumanen Landschaft, die ihre humanen Wahrnehmungsbezüge verloren hat.<br />

Das Problem dabei ist, dass wir heute noch so gut wie kein Wissen darüber besitzen, welche<br />

Wahrnehmungen, Reize wir in welcher Häufigkeit und Intensität benötigen, um unserer<br />

biologischen Herkunft gemäß psychisch und damit auch körperlich gesund zu bleiben. Das<br />

Problem vergrößert sich, wenn man davon ausgeht, dass ein Grossteil der Bevölkerung diesen<br />

Mangel gar nicht mehr bemerkt, weil ihm im Rahmen unserer Kultur dafür die Sensibilität<br />

abhanden gekommen ist. Das Fehlen dieses Wissens führte zur Heranziehung des<br />

„Historischen“ als Begründung für den Erhalt der gewachsenen Landschaft, was von<br />

„progressiver“ Seite dann als „Romantik“ diffamiert wird.<br />

Um die tatsächliche Bedeutung der Gartenkunst uns heute vor Augen zu halten, muss man<br />

sich vergegenwärtigen, dass von den Vorgängen in unserem Gehirn nur etwa 10 Prozent auf<br />

der sprachlichen Ebene verlaufen. D.h., dass damit die Bedeutung der begrifflichen Welt für<br />

unser Dasein von uns gewaltig überschätzt wird. Für unsere Entscheidungen sind<br />

Grundempfindungen und Gefühle viel wesentlicher, denn auch hinter unserer Begriffswelt<br />

verbinden wir das Unsagbare mit unseren inneren Bildern. Erst dann haben sie für uns eine<br />

Bedeutung. Unsere innere, archaische Gefühlswelt steht uns viel näher als unsere rationale<br />

Sprachwelt.<br />

Aus dieser Vorgabe ergibt sich die Bedeutung unserer Wahrnehmungswelt für unser Dasein.<br />

Wir erfahren unsere Welt erst über das von uns Gefühlte, Gerochene, Geschmeckte, über ihre<br />

Klänge, Farben und Formen. Und diese sind der Hintergrund unseres tatsächlichen Daseins.<br />

Die Trennung des Menschen aus seinen Naturbindungen hat zur Folge, dass sein Stoffwechsel<br />

nicht mehr die Reize erhält, die er zur Aufrechterhaltung seiner Funktionen benötigt.<br />

Pathogene Prozesse mit psychosomatischen Folgen setzen ein. Die fehlenden oder<br />

beschränkten Sinnesreize nehmen Einfluss auf unseren Hormonhaushalt und darüber auf die<br />

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