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Barock dagegen über seine Architektur der Verstand; Zeit des<br />

Rationalismus), dieses wiederum zu einer höherwertigen Lebensweise<br />

führen. Die Auslöser solcher Gefühle sollten u.a. sein: Staffagen (z.B.<br />

Ruinen), Inschriften und Pflanzen, denen man einen besonderen<br />

Gefühlsbezug zugesprochen hatte.<br />

Der klassische Landschaftsgarten folgte idealisierten Landschafts-<br />

bildern (entsprechend der Landschaftsmalerei Lorrains oder barocken<br />

Bühnendekorationen von Arkadien = römische Campagne). Nicht die<br />

einzelnen Pflanzen waren bedeutsam, sondern deren Helligkeitsab-<br />

stufungen in den dargestellten Szenen. Kennzeichnend waren wenige<br />

Gehölzarten, die an die antiken Landschaften erinnern sollten. Ihre<br />

Individualität war unbedeutend. Sie dienten allein der plastischen<br />

Raumgestaltung.<br />

Im naturexpressiven (pittoresken) Garten verloren die sentimentalen<br />

Staffagen ihre Bedeutung. Wichtig war jetzt der Genuss der Natur und<br />

nicht mehr begleitende Belehrungen. Verlangt wurden:<br />

- das Erhabene (Edmund Burke, 1757),<br />

- die geschwungene Linie (William Hogarth, 1753),<br />

- die Betonung der pflanzlichen Individualität.<br />

Der Charakter eines Gartens ergab sich allein aus den Ableitungen aus<br />

der unmittelbar vorgegebenen Natur, ihren Materialien, Felsen,<br />

Gewässern, Gehölzen und Wiesen. Für die Pflanzung waren allein<br />

ästhetische Kriterien entscheidend (keine Herkünfte oder pflanzen-<br />

soziologische Zusammengehörigkeiten). Dadurch wurde der<br />

Individualität der Pflanzen eine immer größere Bedeutung zugespro-<br />

chen. Eine malerische Abwechslung hieß jetzt, in den Pflanzengrup-<br />

pen die Kontraste zu verstärken (durch die Mischung verschiedener<br />

Grüntöne und Formenkontraste. Die Verwendung neu bekannt<br />

gewordener Exoten erweiterte die Möglichkeiten).<br />

In der Rokokopflanzung hatte man in der Pflanzung möglichst starke<br />

Kontraste gesucht, im Landschaftsgarten übernahm man dagegen aus<br />

der Malerei das Prinzip der Unterordnung der besonderen Farben<br />

unter eine vorherrschende, d.h. z.B. die Unterordnung heller Bäume<br />

unter die einer dunklen Baumkulisse (bei einer ausgewogenen<br />

Farbgebung).<br />

Wichtige Landschaftsgärtner waren:<br />

Kent, William (1685 – 1748): Für ihn stellten Pflanzungen nur eine<br />

Kulisse für moralisierende Historienaussagen dar.<br />

Brown, Lancelot „Capability“ (1716 – 1783): Er schuf malerische<br />

Bilder, indem er mit Hilfe einzelner Solitärs, kleiner<br />

Gehölzgruppen und Gehölzgürtel auf seinen Rasen-<br />

flächen Spiele von Licht und Schatten schuf.<br />

Whately, Thomas (? – 1772): er schrieb als erster eine Theorie des<br />

Landschaftsgartens (1765, dt. 1771). Für ihn dienten<br />

Gehölze primär der Raumgestaltung. Er ordnete sie<br />

als erster nach ihren ästhetischen Eigenschaften<br />

(Höhe, Proportionen, Farbe). Seine Gruppierungs-<br />

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