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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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- Planung und Pflege der Freiflächen an sozialen Einrichtungen (Krankenhäuser,<br />

Kindergärten),<br />

- Planung und Pflege der Freiflächen zur Sicherung der Infrastruktur<br />

(Straßenbau),<br />

- Planung und Pflege der Freiflächen an Gewerbegebieten.<br />

Vorwiegend wissenschaftliche (gartenfremde) Aufgabengebiete (oft gebunden an<br />

zeitabhängige, ideologische Orientierungsvorgaben):<br />

- Landschaftspflege (als erweiterter Arbeitsbereich für Hochschulabsolventen<br />

nach dem 2. Weltkrieg geschaffen; besonders gefördert<br />

durch die Hannoversche Schule),<br />

- Naturschutz (als erweiterter Arbeitsbereich durch die ökologische<br />

Alternativbewegung der 70er Jahre geschaffen.<br />

Hervorgegangen aus der Heimatschutzbewegung des<br />

19. Jhs.).<br />

Für die eigentliche Gartengestaltung verbleibt dabei nur ein Nischendasein. Ihr heute<br />

niedriges Niveau in Deutschland ist deshalb nicht zufällig.<br />

Die Bayrische Architektenkammer bezeichnet den Begriff des „Landschaftsarchitekten“ als<br />

einen Ausdruck des Zeitgeistes. Und es ist zu erwarten, dass der Begriff nach 2010, wenn es<br />

keine klassischen Ingenieurstudiengänge mehr geben wird, sich im Rahmen der Bachelor-<br />

und Masterabschlüsse (vielleicht schleichend) wieder ändern wird, vielleicht in einem<br />

übergeordneten Studienbegriff (z.B. Freiraumplaner) und untergliedernden Arbeitsbegriffen.<br />

Ein Münchner Architekturbüro schreibt von sich:<br />

„Wir verstehen uns als Landschaftsarchitekten, nicht als Gartenarchitekten – der<br />

Garten ist der Ausdruck des individuellen Umgangs mit der Natur, die Landschaft<br />

ist Ausdruck des kollektiven Umgangs mit Natur.“<br />

Bei dieser Aussage wird der Landschaftsbegriff auf eine sehr enge Dimension, auf einen<br />

menschlichen Handlungsraum begrenzt. Die Landschaft als einen geographischen Naturraum<br />

hat es bereits lange vor dem Menschen gegeben. Phylogenetisch hat sich der Mensch auf eine<br />

bestimmte Landschaft hin entwickelt, und erst in einem zweiten Schritt hat er diese nach<br />

seinen Bedürfnissen geformt. Zudem setzt sich jedes Kollektiv in unserem europäischen<br />

Kulturverständnis aus einer Summe freier Individuen zusammen, d.h., dass bei uns das<br />

Individuum an erster Stelle zu stehen hat. Wir benötigen zwar auch die Freiraumingenieure<br />

als rationalen Beobachter und Planer großräumiger sozialer Handlungsbereiche, wir brauchen<br />

aber auch - und das ist für den einzelnen Menschen viel bedeutsamer - die Gartenarchitekten<br />

und im Idealfall unter diesen auch den Gartenkünstler. Unabhängig von allen ökologischen<br />

und gesetzlichen Bestimmungen besteht der Garten auch weiterhin als ein „Kunst“-Raum,<br />

vielleicht mit unserer zunehmenden Entfremdung von der Natur in einer zuvor nie<br />

dagewesenen Bedeutung. Man kann ihn zwar bei unserer zunehmenden Raumnot als einen<br />

unverantwortlichen Luxus bezeichnen, doch ist jeder Naturschutz zunächst auf Menschen<br />

angewiesen, die der Natur nahe stehen, um sie gegebenenfalls schützen zu können. Und diese<br />

Menschen wachsen in der Regel nur in einer naturnahen Umgebung auf.<br />

Peter Walker beklagte einmal, dass die heutige Gartenkunst keine Definition, keine<br />

Vorstellung davon besäße, was eigentlich ihre Aufgabe sei, bzw. welchen Wert ihre einzelnen<br />

Arbeiten hätten. Nach ihm benötigte sie zu ihrer Identitätsfindung:<br />

- eine neue Definition durch eine herausragende Persönlichkeit,<br />

- ein Beispiel,<br />

- ein langes Nachdenken.<br />

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