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die Erneuerung des Lebens aufzuzeigen:<br />

- Man befreite die Raumkunst von ihrer bisherigen<br />

Überladung und<br />

- führte in die Malerei und Bildhauerei lebensreformerische<br />

Gedanken ein.<br />

Im Wohnbereich wurden neue Maßstäbe gesetzt. Die neuen<br />

Orientierungskategorien waren Licht, Luft, Sauberkeit und<br />

praktische Nutzbarkeit. Farben sollten im Menschen die Gefühlswelt<br />

ansprechen. Besonders „Weiß“ wurde als Kontrast zu den dunklen<br />

Räumen des Historismus innerhalb der lichtdurchfluteten Räume viel<br />

verwandt. Wahrscheinlich spielten dabei die medizinischen<br />

Erkenntnisse bei der Tuberkulosebekämpfung eine Rolle, für deren<br />

Verbreitung u.a. die bisherigen lichtarmen Wohnungen<br />

verantwortlich gemacht wurden. Verantwortlich für die Entwicklung<br />

in Darmstadt war der Großherzog Ernst Ludwig, der selber<br />

künstlerisch tätig war und sich auch intensiv der Gartenkunst<br />

widmete.<br />

Das Ziel des Großherzogs war es gewesen, für sein Land (Hessen)<br />

zukunftsweisende Bau- und Wohnformen zu entwickeln. Er lud<br />

dafür bedeutende Architekten und Künstler ein: u.a. Joseph Maria<br />

Olbrich und Peter Behrens. Sie sollten mit Hilfe konkreter<br />

Bauobjekte die Zusammenführung von Architektur,<br />

Innenarchitektur, Kunsthandwerk und Malerei aufzeigen. Der<br />

Aufbau der Kolonie erfolgte in vier großen Ausstellungen, in denen<br />

für den Ausstellungszeitraum die jeweils neuen Häuser besichtigt<br />

werden konnten. Zur ersten Ausstellung (1901) waren es acht<br />

Künstlerhäuser, die sich um ein Atelierhaus gruppierten (diese<br />

Siedlung wurde im Krieg stark zerstört und ist teilweise nur völlig<br />

verändert wieder aufgebaut worden. Die ehemalige Symmetrie ist<br />

durch das Fehlen des früheren Hauses Christiansen zerstört). In der<br />

zweiten Ausstellung (1904) zeigte man dann drei Häuser für die<br />

mittleren Einkommen, in der dritten (1908) eine<br />

Kleinwohnungskolonie für moderne Wohnformen mit beschränkten<br />

Mitteln und in der letzten (1914) acht dreigeschossige Miethäuser<br />

mit Mustereinrichtungen und ein Ateliergebäude. Heute wird das<br />

Gesamtensemble dem Jugendstil zugerechnet.<br />

+ Folkwangschule (zunächst Hagen, später Essen): Sie war zunächst<br />

eine Einrichtung des Kunstsammlers Karl Ernst Osthaus in Hagen<br />

gewesen. 1902 hatte er das Folkwangmuseum eröffnet („Folkwang“<br />

nach dem altnordischen Folkvangar = Volkshalle. Wohnsitz der<br />

Göttin Freya. Umgeben von einem blühenden Garten. Die<br />

Lebensreform hatte eine Vorliebe für die nordische Mythologie).<br />

1908 waren das von Henry van de Velde erstellte Museum und die<br />

Künstlerkolonie Hohenhagen fertiggestellt. Nach Ostwalds Tod<br />

(1921) verkauften seine Erben den gesamten Museumsbestand an<br />

die Stadt Essen. Bereits 1920 hatte er zur Verbreitung der<br />

Museumsgedanken eine Schule gegründet, die dann 1927 als Schule<br />

für Musik und Tanz weitergeführt und 1928 mit der Fachschule für<br />

Gestaltung zusammengelegt wurde. Heute ist die Folkwang-<br />

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