25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- Objektverfremdungen,<br />

- Installationen: Befristete Anordnungen von Gegenständen in einem Raum,<br />

(die Besucher befinden sich inmitten dieser Kunstwerke).<br />

- Verpackungen: Als schützende Hüllen (in der Natur: Kern und Schale).<br />

- Wortgebilde (Finlay, Kienast): Wortgebilde wollen zu Denkabläufen<br />

anregen, Stimmungen fordern, mit Doppeldeutigkeiten<br />

spielen.<br />

- Environment (mehrere Verständnisebenen, u.a. das Happening):<br />

Hier die Bezugsetzung eines Objekts zur Umgebung (die<br />

selber Teil eines Kunstwerks sein kann). Bekannte<br />

Künstler: Oldenburg, Segal, Kienholz.<br />

Bereits 1947 stellte Max Bill seine modernen Arbeiten in die Gärten. Es entstand in<br />

Deutschland nach dem 2. Weltkrieg in der Raumkunst eine Art von Dreiklassengesellschaft:<br />

+ das moderne Objekt,<br />

+ das süße Rehkitz,<br />

+ der brave Gartenzwerg.<br />

Heute besitzen oft Steine (z.B. Findlinge) die Funktion von Raumobjekten. Sie haben einen<br />

starken Bezug zum Boden. Jeder besitzt in sich eine Liegeseite und steht energiemäßig in<br />

einem Spannungsverhältnis zu anderen Steinen. Ein Umstand, den besonders die japanische<br />

Gartenkunst für ihre Arbeiten nutzt. Es gibt Steine, die durch die Klimafaktoren und das<br />

Wasser geformt worden sind. Sie haben eine Geschichte und strahlen oft eine starke<br />

Individualität aus. Daneben haben wir gebrochene Steine, die irgendwie immer eine gewisse<br />

Aggression besitzen.<br />

Man kann aber auch den Garten selbst zu einem modernen Raumgebilde werden lassen (wie<br />

z.B. Charles Jencks in Südschottland). Wichtig sind dann entweder ein klares Grundkonzept<br />

im modernen Sinne oder ein übergreifendes Konzept für einen Dialog mit der Natur.<br />

Bestimmend sind dann die Schaffung von Formschönheit, die sich weitgehend aus der<br />

Funktionalität seiner Elemente ergibt, modern gesprochen dem Design seiner Objekte. Dieter<br />

Rams hatte einmal dafür zehn Kriterien aufgestellt:<br />

„1. Gutes Design ist innovativ (neu).<br />

2. „ „ macht ein Produkt brauchbar.<br />

3. „ „ ist ästhetisch (schön, geschmackvoll).<br />

4. „ „ macht ein Produkt verständlich.<br />

5. „ „ ist unaufdringlich.<br />

6. „ „ ist ehrlich.<br />

7. „ „ ist langlebig.<br />

8. „ „ ist umweltfreundlich.<br />

9. „ „ ist möglichst wenig Design.<br />

10. „ „ ist konsequent bis ins Detail“.<br />

Vereinfacht ausgedrückt heißt dies: Klarheit der Form, Materialgerechtigkeit, einfache<br />

Bedienbarkeit - die alten Forderungen der Reformbewegung.<br />

Geschichtlich gesehen waren die Skulptur und die Plastik einst der symbolische Teil der<br />

Architektur gewesen, bevor sie sich von dieser zu einer eigenen Kunstdisziplin<br />

weiterentwickelt haben. Ihre Bindung an einen Raum haben sie aber immer behalten. Da der<br />

sozial- und kulturgebundene Außenraum heute federführend weitgehend von der<br />

Gartengestaltung bestimmt wird, sind die Raumobjekte jetzt auch zu deren tragendem<br />

symbolischen Teil geworden, auf den diese inhaltlich kaum verzichten kann. In dem für uns<br />

maßstabgebenden 20 Jh. entwickelte sie sich zu vier breiten Hauptströmungen:<br />

472

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!