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visuelle Ununterscheidbarkeit von Kunst und Nichtkunst. Heute wird allem der<br />

Begriff Kunst zugeordnet, was in Galerien zur Ausstellung kommt, bzw. auf dem<br />

Kunstmarkt gehandelt wird.<br />

In Europa gab es nach dem Krieg eine ähnliche Entwicklung wie in den USA. Das<br />

Verständnis der modernen Kunst wurde zunehmend von der abstrakten, sich selbst<br />

reflektierenden Malerei bestimmt:<br />

„Informel“ (u.a. Hartung, Dubuffet) als eine Bewegung, die auch das Gefühl und die<br />

Spontantät betonte (hervorgegangen aus dem Surrealismus, 1945 in Paris<br />

entstanden) und dem amerikanischen abstrakten Expressionismus entspricht. In<br />

ihm bildete die Gruppe<br />

„CoBrA“ (1948-1951, u.a. Asger Jorn) eine Sonderrolle. Sie versuchte die Stilmittel des<br />

Informel wieder stärker mit den älteren Stilformen der Avantgarde zu verbinden<br />

und dadurch abstrakt-figurative Farbgebilde zu schaffen.<br />

Für Deutschland wurden besonders die Kunstrichtungen „Zero“ und „Fluxus“ bedeutsam:<br />

„Zero“ /1958-1966): Der Auslöser war eine Ausstellung Yves Klein in Düsseldorf (1957).<br />

Man sah in ihr das Ende der Malerei, aber zugleich auch den Beginn einer neuen<br />

Kunst, damit deren Stunde Null ( = Zero). Man reduzierte die Farbe bis zur<br />

Monochromie, verzichtete auf eine Komposition und ließ nur noch die Bildfläche<br />

sprechen. Im Licht entfalteten sich dann die Farbqualitäten. In der<br />

Weiterentwicklung entdeckte man immer neue Möglichkeiten mit dem Licht zu<br />

arbeiten. Uecker strukturierte die Fläche und ließ es darin wandern. Mack<br />

brachte es in Schwingungen. Mit Hilfe von Motoren wurden „Lichttheater“<br />

geschaffen und in die Ausstellungen öffentliche Aktionen integriert. Die<br />

Tafelbilder wurden von Objekten abgelöst, der Lebensraum ästhetisch mit Kunst<br />

vereint, die Vereinigung von Natur, Mensch und Technik proklamiert. Damit<br />

war der Weg frei zur heutigen Konzeptkunst.<br />

Aussage Ueckers: „Die Kunst .... verwirklicht sich im leeren Menschen. Das<br />

Bild an sich ist nicht von Bedeutung, nur ein auslösender<br />

Faktor für das Sichtbarmachen einer Idee, eines Impulses“.<br />

„Fluxus“ ist als Kunstrichtung 1962 aus der Aktionskunst des Zero hervorgegangen. In ihr<br />

wurden Geschehensabläufe collagenartig zusammengestellt (z.B. mit<br />

akustischen, musikalischen, choreographischen Elementen oder Installationen).<br />

Im Unterschied zum Happening waren hier Künstler und Publikum getrennt.<br />

Die herausragende charismatische Gestalt war Beuys. Die Gruppe stand dem<br />

Dada nahe. Aussprüche: „Das Leben ist ein Kunstwerk“ (Williams), „Jeder<br />

Mensch ist ein Künstler“ (Beuys; gemeint: Jeder besitzt einen kreativen Kern).<br />

Das Ende dieser Entwicklung bildete die Konzeptkunst. Sie ist aus der Minimal-Art<br />

hervorgegangen und Vertritt den Gedanken, dass allein die Idee bereits die Bedeutung eines<br />

Kunstwerks bestimmt. Die Ausführung kann ein Beliebiger übernehmen. Ihre Grundlage sind<br />

Anleitungen und Ideenskizzen. Damit soll das Kunstwerk als solches völlig<br />

„entmaterialisiert“ werden. Es entsteht letztlich erst durch Assoziationen im Betrachter. Die<br />

Wahrnehmungsorgane sollen gegenüber den „Denkvorgängen“ im Gehirn an Bedeutung<br />

verlieren. Das Problem dieser Vorstellung ist aber,<br />

- diese Kunst von einer leeren Welt mit des „Kaisers neuen Kleider“<br />

abzugrenzen. Verbal kann hier ein „Nichts“ zur Kunst erhoben werden.<br />

- eine falsche Ausgangsbasis, der rationalen Denkweise eine übergroße<br />

Bedeutung zuzusprechen. Sie erfolgt im Gehirn in völlig anderen Abläufen.<br />

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