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Ein weiteres Problem stellt die unklare Trennung von Gartengestaltung (-kunst) und<br />

Landschaftsarchitektur dar. Es handelt sich hier um zwei völlig verschiedene Berufsfelder.<br />

Ein Gartengestalter ist kein Landschaftsarchitekt oder umgekehrt ein Landschaftsarchitekt<br />

kein Gartengestalter. Die Aufgaben eines Landschaftsarchitekten zielen primär auf die<br />

Lösung großräumiger Aufgaben (z.B. städtebaulicher, hier Berührungsbereiche mit dem<br />

Gartengestalter), die landschaftliche Natursicherung und die Befriedigung der phylogenetisch<br />

angelegten Erholungs- und Gesundheitsbedürfnisse der Bevölkerung.<br />

Ein weiteres Problem unserer modernen Gärten ist oft, dass man mit Hilfe der Pflanzen die<br />

Mängel der sie umgebenden Architektur auszugleichen versucht.<br />

Unsere Zivilisation entfernt uns nicht nur zunehmend von der Natur für die wir uns in unserer<br />

Evolution entwickelt haben, sondern sie lässt uns auch immer weniger echte Zeit für uns<br />

selber haben. Unsere sozialen und kulturellen Bedürfnisse geben uns nur eine Spur vor, in der<br />

wir uns bewegen müssen. Und für eigentlich Selbstverständliches bleibt uns nur die Zeit<br />

übrig, die wir bewusst überlegt dafür als Restzeit noch eingeplant haben.<br />

7. Die Gartenarbeit<br />

Ein Garten besitzt für den Menschen eine Bedeutung, die bei ihm bereits phylogenetisch<br />

vorgegeben ist. Sein eigentlicher Wert liegt in dessen Bezug zur Natur, in seiner<br />

Aufforderung zum Umgang mit dem Lebenden (der ästhetische Rest ist nur eine zusätzliche<br />

Bereicherung, bzw. ein zusätzlicher Höhepunkt), d.h. letztlich in der Arbeit, die er bereitet,<br />

einmal bei seiner Erstellung und dann bei seiner Pflege.<br />

Daneben liegt der Wert der Gartenarbeit in<br />

- der Parallelität ihres Ablaufs zum Rhythmus der Natur,<br />

- ihrem natürlichen Materialbezug,<br />

- ihrer Bedeutung für unsere Sinne, in ihrer Möglichkeit zur Kreativität,<br />

- ihrem meditativen Gehalt (z.B. über die Monotonie).<br />

Es gibt keinen Garten ohne diesen Arbeitsanfall. Häufig wird allerdings der Pflegeanfall<br />

unterschätzt und ein Gartenbesitzer kann schnell zum Gefangenen seines Gartens werden. Der<br />

notwendige Pflegeanfall sollte bereits bei seiner Anlage bedacht werden. Besonders durch<br />

seine Kosten im öffentlichen Bereich wurde der Gedanke der „Pflegeleichtigkeit“ zu einem<br />

wichtigen Kriterium. Die wichtigsten Gedanken in Verbindung damit sind<br />

- die Bevorzugung anspruchsloser, standortgerechter Pflanzen.<br />

- die Voraussetzungen diesen einen guten Start zu geben und dann nach<br />

Möglichkeit sich selbst zu überlassen.<br />

- die automatische Bewässerung,<br />

- das Mulchen (u.a. zur leichteren Abfallbewältigung und Unkrautreduzierung.<br />

Ausgegangen wird von der Überlegung, dass natürliche, standortgerechte Vegetationsbilder<br />

den Pflegeaufwand senken.<br />

Im „modernen“ Garten wird zunehmend ökologisch gedacht. Der intensiven Pflege, in der<br />

sich um jede Pflanze gekümmert wird und den Pflanzungen, die an ihrem Standort jeweils<br />

gleich bleiben, wird ein dynamisches Gleichgewicht gegenübergestellt, in dem bis zu einem<br />

gewissen Grad Veränderungen zugelassen werden. Die extensiven Pflanzungen können ihr<br />

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