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Standortsansprüche wurde besonders für die deutsche Staudenzüchtung und Gartengestaltung<br />

zum wichtigsten Kriterium.<br />

4. Die Arbeit mit Gehölzen<br />

Bäume gehören zu den wichtigsten Arbeitsmaterialien eines Gärtners. Sie entscheiden neben<br />

den Blumen weitgehend über den Stimmungscharakter eines Gartens. Ihre dominierende<br />

Farbe ist wie bei dem Rasen grün. Ihre Verwendung orientiert sich nach ihren<br />

Wachstumsansprüchen einerseits und gestalterischen Überlegungen andererseits. Hans<br />

Schiller hatte einst für den letzten Gesichtspunkt drei Forderungen gestellt:<br />

- Bei einer Gehölzpflanzung sollte eine Art dominieren, die anderen nur deren<br />

Begleiter sein (sein Gesetz der „Entschiedenheit“; gleiche Forderungen<br />

galten auch für die Formen der Pflanzen und deren Farbwerte, z.B. ob<br />

dunkles oder helles Grün).<br />

- Solitärgehölze sollten von Gruppen sicher abgegrenzt sein (sein Gesetz der<br />

„Reinheit“),<br />

- Die Pflanzengruppen sollten in ihrem Erscheinungsbild und ihrem Charakter<br />

zusammen passen (sein Gesetz der „Entsprechung“; zu diesem Thema<br />

hatten bereits Hirschfeld, Jäger, Pückler und Willy Lange (in „Garten der<br />

Neuzeit“) Überlegungen angestellt).<br />

Gehölzpflanzungen, besonders Baumpflanzungen, wollen gründlich überlegt sein, weil sie das<br />

Gartenbild für eine lange Zeit festlegen. Mit Bäumen und Sträuchern werden / wird<br />

- das Grundgerüst eines Gartens festgelegt.<br />

- Gartenräume langfristig bestimmt, definiert.<br />

- Verbindungen zwischen den Räumen geschaffen.<br />

- Gartengrenzen markiert.<br />

- Gartenkanten, -ecken verwischt.<br />

- Kulissen geschaffen.<br />

- Abgrenzungen geschaffen (z.B. gegenüber unschönen Anblicken. Als solche<br />

sind sie weniger abweisend als Mauern. Dunkle Koniferenhecken können in<br />

einer Landschaft schnell als Fremdkörper wirken).<br />

- Tiere ferngehalten.<br />

- ästhetische Bilder (-rahmen) geschaffen.<br />

- entscheidend die Gartenstimmung beeinflusst.<br />

- Familienereignisse bekundet (z.B. die Geburt eines Kindes).<br />

- symbolträchtige Orte markiert (z.B. Linden an christlichen Marienstätten,<br />

Eichen an Heldenmahlen u.ä.).<br />

- Bezüge zur Natur hergestellt (z.B. mit Hilfe eines Hausbaums).<br />

- Ökosysteme entscheidend beeinflusst.<br />

- Verbindungen zur Landschaft geschaffen.<br />

- seit Jahrhunderten als Windschutz gearbeitet.<br />

- Sie dienen als Schattenspender,<br />

- als lebende Skulpturen.<br />

- besonders früher dienten sie auch als Nahrungslieferant (z.B. Obst, Nüsse).<br />

Baumpflanzungen gehören in fast allen Kulturen zu den symbolträchtigsten Handlungen der<br />

Menschen. Schon in der Antike zerstörten die Sieger diejenigen der Besiegten und noch in<br />

jüngster Zeit die Israelis die uralten Olivenbaumpflanzungen der Palästinenser.<br />

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