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Geschlossene Elemente schaffen schnell Strukturen,<br />

Ordnungen, Zusammengehörigkeiten.<br />

- guten Fortsetzung: Das Auge ordnet Objekte auf einer Linie (sowohl vertikal<br />

wie auch horizontal). Hier Gliederungen mit Unterpunkten.<br />

- Einfachheit: Leichte Erfassbarkeit. Bei mehreren Wahrnehmungs-<br />

möglichkeiten entscheidet sich das Bewusstsein für die<br />

einfachste.<br />

- Symmetrie: Symmetrische Einheiten werden als Figuren eher<br />

wahrgenommen als asymmetrische, symmetrische um eine<br />

senkrechte Achse finden die stärkste Beachtung (hierauf<br />

beruht die starke Wirkung der Barockgärten).<br />

- Prägnanz: Einfache, klare Muster werden danach gegenüber anderen<br />

vorgezogen.<br />

Entscheidend für eine Gartengestaltung ist es, Funktionszusammenhänge zu schaffen. Dabei<br />

muss die Linien- und Formgebung möglichst einfach und eindeutig sein, da dies ihre<br />

Wahrnehmung erleichtert.<br />

Eine Architektur schafft durch Umgrenzungen und Unterteilungen Raumplastiken. Die<br />

Gartenkunst schafft die ihren im Außenraum. Als Bauelemente benutzt sie dabei traditionell<br />

bevorzugt lebendes Pflanzenmaterial. Ihre Räume stellen Statussymbole dar, bieten einen<br />

Schutzraum gegenüber inhumanen Zivilisationsformen und präsentieren sich als<br />

Schöpfungen. Die verschiedenen Funktionen werden deshalb für ihre Gestaltung bestimmend.<br />

Zwei Gesichtspunkte sind dabei besonders zu beachten:<br />

- Tektonik: (Die Lehre vom Aufbau eines Kunstwerks, die Lehre vom<br />

harmonischen Zusammenfügen der Einzelteile zu einem Ganzen).<br />

Sie betrifft die handwerkliche, konstruktive und bauliche Seite<br />

der Arbeit.<br />

- Ornamentik: (= Kunst der Verzierung, die Summe der Elemente, die der<br />

Ästhetik eines Bauwerks dienen). Sie betrifft die künstleri-<br />

schen Seiten einer Arbeit (wie ihre Gestaltung, Ideen und Ideale).<br />

Eine gute Architektur muss beide Seiten angemessen verbinden. Bei der Bewertung einer<br />

Arbeit ist deshalb von beiden Aspekten auszugehen. Ein rational orientiertes Ziel wird<br />

verstärkt die tektonische Seite betonen, ein ästhetisches (emotionales) verstärkt eine<br />

ornamentale. Für letztere gilt seit der Antike (Vitruv) als klassisches Gestaltungsgesetz:<br />

- ordinatio: Die Rangfolge und Ordnung der Bauelemente unter einander.<br />

- eurythmia: Ihre erfindungsreiche Zusammenstellung.<br />

- symmetria: Ebenmaß und Symmetrie.<br />

- decor: Eine angemessene Verwendung von Schmuck. Der Geschmack.<br />

Seit Beginn der Menschheit hat man Konstruktionen, die auf geometrischen Flächen und<br />

Figuren aufbauten, als schön empfunden. Und seit der griechischen Antike hat man dabei die<br />

menschlichen Proportionen und Maße als Vorbild genommen, den Menschen zum Maß aller<br />

Dinge erklärt.<br />

Oft definiert sich die Moderne als eine Bewegung, die gegen alle Traditionen aufbegehrt. Da<br />

sie sich damit sich auch gegen viele über Generationen gemachte Erfahrungen stellt, wird sie<br />

in den meisten Fällen scheitern müssen. Für diese Erfahrungen sprechen:<br />

- der Wertezusammenhang einer Kultur (damit verbunden seine Kommuni-<br />

kationsfähigkeit innerhalb der dazugehörenden Gruppe).<br />

- die klimatischen Besonderheiten (die Gestaltungsbedingungen im<br />

Mittelmeerraum sind andere als in Schweden, andere als bei uns.<br />

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