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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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Seit den 90er Jahren hatte man sich verstärkt für Gestaltungsfragen und solche der<br />

Gartengeschichte geöffnet. Gleichzeitig verbesserte man seine Beziehungen zur Architektur<br />

und zur bildenden Kunst, soweit sie sich auch mit Umweltfragen beschäftigten. Zu dem neuen<br />

Grundverständnis gehörte, sich auf keinen Stil mehr festzulegen.<br />

Als neues Hauptmerkmal der Gartengestaltung galten:<br />

- für jede neue Aufgabe eine neue individuelle Lösung zu suchen,<br />

- sich für die Landschaft und ihre Strukturen zu öffnen,<br />

- die Aufgabe aus immer neuen Perspektiven zu betrachten,<br />

- für jede Aufgabe den herauszuhebenden Inhalt zu formulieren.<br />

Die neuen Gestaltungsansätze waren dann (selbst bei unterschiedlichen Zielsetzungen):<br />

- klare Formen,<br />

- Reduzierung auf wenige Elemente,<br />

- Komposition aus Rhythmisierungen und Wiederholungen.<br />

Ihre Besonderheit erhielten dann die Anlagen aus den kulturellen Hintergründen (Prägungen)<br />

ihrer Schöpfer und ihren daraus gewachsenen persönlichen Positionen.<br />

Die prägenden Elemente der zeitgenössischen Gartengestaltung wurden<br />

- die Farbe (kontrastreich, ausdrucksstark),<br />

- dominierende Formen (seit den minimalistischen Formen in Spanien, um 1990),<br />

- Gegenüberstellung von Kontrasten (z.B. Altem und Neuem).<br />

Neueste Entwicklungen (oft unter Nutzung digitaler Möglichkeiten):<br />

- neue Lichteffekte,<br />

- akustische Möglichkeiten,<br />

- Nebelmaschinen.<br />

Besondere Gestaltungsaufgaben:<br />

- brachliegende Flächen,<br />

- recycelte Materialien.<br />

Zwischen den Planererwartungen und denen der Benutzer bestehen oft große Gegensätze.<br />

Während die letzteren in den Anlagen nur angenehm „leben“, fröhlich sein wollen, sich<br />

erholen, wollen die Planer eine gut gelungene Aufgabe erfüllen, die ihnen möglichst neue<br />

Aufträge einbringt. Dabei arbeiten sie mit ihren geschulten beruflichen Vorstellungen, denen<br />

nicht nur ganz andere Erwartungen, sondern auch andere verinnerlichte Sehgewohnheiten<br />

gegenüberstehen. Letztere werden oft stark von den Medien beeinflusst. Da es bereits<br />

innerhalb des Berufsstandes kaum eine kontroverse Diskussion gibt, finden die Medien bei<br />

ihnen auch nichts Berichtenswertes und unterlassen dann auch eine Berichterstattung. Gezeigt<br />

werden nur Spaziergänge durch „schöne“ Gärten, die kaum neue innovative Ansätze bieten.<br />

Auch erzieherische Hoffnungen der Planer werden enttäuscht, wenn sie nicht von den<br />

Bedürfnissen der Gartenbesucher ausgehen.<br />

In den 90er Jahren erfolgte bei uns der Umbruch von der Industrie- zur<br />

Informationsgesellschaft, und in der kurzen Zeit konnte sich kein neues Naturverständnis<br />

entwickeln, zumal unsere Gesellschaft in viele Gruppen zerfällt und es zur Zeit bei uns auch<br />

keinen Leit-, bzw. Orientierungskonsens gibt. In unserer Welt gibt es kein Paradies, aber tief<br />

in unserem Inneren sehnen wir uns nach ihm. Diese Sehnsucht ist über unsere Bedürfnisse<br />

phylogenetisch tief in uns angelegt. Je nach seiner Individualität wird sie von jedem<br />

Menschen anders gelebt und damit bei jedem zu anderen Erfahrungen führen.<br />

Einige wichtige theoretische Gartengestalter unserer Zeit forderten (nach Weilacher):<br />

Bernard Lassus: - Einen sorgfältigen Umgang mit dem Vorhandenen<br />

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