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Welch großen Einfluss das Licht auf die Pflanzenwelt haben kann, zeigt eine Pflanzenuhr. Bei<br />

ihr nutzt man das Öffnen und Schließen der Blüten zu verschiedenen Tageszeiten (z.B.: 8.00<br />

Uhr – Vergissmeinnicht, 9.00 – Ehrenpreis, 12.00 – Ringelblumen, 13.00 - Lungenkraut. Es<br />

gibt Pflanzen für alle Uhrzeiten).<br />

Viele Gartenarbeiten sind stark sonnenabhängig, da der jeweilige Witterungsverlauf für die<br />

Entwicklung der Pflanzenwelt bestimmend ist. Der gültige astronomische Kalender orientiert<br />

sich an der Umlaufzeit der Erde um die Sonne (in 365,24 Tagen), geteilt durch die zwölf<br />

Umlaufzeiten des Mondes um die Erde (jeweils in 29,53 Tagen). Für die Beobachtung der<br />

Pflanzenwelt ist der phänologische Kalender viel interessanter. Er orientiert sich an<br />

langjährigen durchschnittlichen Naturbeobachtungen.<br />

(Phänologie = Lehre vom jahreszeitlichen Ablauf der Lebenserscheinungen. Da<br />

er heute in der Landwirtschaft durch neue Arbeitsverfahren immer weniger<br />

beachtet wird, ist er zurzeit weitgehend in Vergessenheit geraten. Auf die<br />

Pflanzenauswahl in einem Garten übertragen, könnte er allerdings die gleiche<br />

Bedeutung besitzen wie die bodenbezogenen Zeigerwerte. Er wäre sozusagen<br />

deren klimaorientierte Ergänzung. Der Deutsche Wetterdienst unterhält zur<br />

Erhebung ihrer Daten etwa 1.500 Stationen, die an ihren Standorten jeweils die<br />

geoökologischen Faktoren und phänologischen Entwicklungen beobachten. In<br />

Deutschland haben wir außerdem noch 27 phänologische Gärten. Deren Daten<br />

variieren zwar stark von Ort zu Ort, doch erlauben sie eine natürlichere<br />

Jahreseinteilung als die nach Monaten. Im Frühjahr schwanken die<br />

verschiedenen Eintrittszeiten bei den Pflanzen noch stark, im Sommer relativ<br />

wenig und im Herbst dann wieder etwas mehr. Der phänologische Kalender<br />

macht den Einfluss des durchschnittlichen Klimas auf ein jeweiliges<br />

Pflanzenwachstum deutlich. Aus ihm lassen sich wertvolle Orientierungshilfen<br />

für den Anbau bestimmter Pflanzen ableiten).<br />

Die phänologischen Phasen (es gibt 33) orientieren sich am<br />

- Beginn der Blattentfaltung (endgültige Blattform voll erkennbar),<br />

- Beginn der Blüte (erste Blüten vollständig geöffnet),<br />

- Vollblüte (Hälfte der vorhandenen Blüten geöffnet),<br />

- Ende der Blüte (3/4 der Blüten abgeblüht),<br />

- erste reife Früchte (erstes Durchpflücken möglich),<br />

- Beginn der Blattverfärbung (Hälfte der Blätter verfärbt),<br />

- Beginn des Blattfalls.<br />

Entscheidend für den Eintritt der phänologischen Phasen ist im 1. Halbjahr das Überschreiten<br />

spezifischer Temperaturschwellen (z.B. Laubaustrieb, Blühbeginn):<br />

- Frühjahrsblüher: 0 – 6 ° C.,<br />

- allgemein: 6 – 10 ° C.,<br />

- Spätblüher: um 15 ° C..<br />

Entscheidend sind<br />

- im Frühjahr: Das Überschreiten bestimmter Temperaturen.<br />

- Im Frühsommer: Das Überschreiten bestimmter Schwellenwerte über<br />

einen längeren Zeitraum (entscheidend sind dabei die<br />

Wärmesummen).<br />

- Für Herbstphasen (Ende des Vegetationsjahres, Laubfärbung und<br />

Blattfall):<br />

Das Absinken bestimmter Schwellenwerte unter 10 –<br />

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