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Ein gewisses Problem für das Verständnis der früheren Bedeutung der Heilpflanzen stellt<br />

heute ihre frühere Funktion als gleichzeitige Zauberpflanze dar. Im Mittelalter gab es kaum<br />

eine Lebenssituation, für die es nicht auch Zauberkräuter gab. In alten Heilbüchern sind diese<br />

Bedeutungen oft stark miteinander verwoben und für uns heute nicht nachvollziehbar. So galt<br />

z.B.<br />

- Alant (älteste Heilpflanze Europas):<br />

Einerseits als Heilpflanze bei Lungenkrankheiten,<br />

andererseits als Zaubermittel zur Vertreibung böser Geister.<br />

- Baldrian:<br />

Einserseits als Mittel gegen Unruhe und im Mittelalter gegen Pest,<br />

andererseits zur Vertreibung von Hexen und Teufel.<br />

- Beifuß:<br />

Einerseits ein altes Frauenheilmittel,<br />

andererseits diente es zur Vertreibung des Teufels.<br />

Ähnliches ließe sich von Brennessel, Eisenkraut, Engelwurz, Johanniskraut, Königskerze oder<br />

Schaftgarbe sagen.<br />

Überwiegend für Heilzwecke dienten u.a.:<br />

Adonisröschen, Basilikum, Dost, Gänsefingerkraut, Gundermann, Knoblauch,<br />

Lavendel, Lilien, Löwenmäulchen, Mädesüß, Petersilie, Pfingstrosen, Salbei,<br />

Thymian, Wermut oder Wurmfarn.<br />

Manche von ihnen, die wir heute nur als reine Zierpflanzen sehen, sind früher nicht als solche<br />

in die Gärten gelangt, sondern als Heilpflanzen.<br />

(ohne den Beistand eines rational ausgerichteten „Pflanzenkenners“ sollte man allerdings ihre<br />

Wirkung nicht auszuprobieren suchen, und auch bei „erfahrenen“ Laien wegen der dort oft<br />

verbreitenten esoterischen Glaubensebene sehr zurückhaltend sein!).<br />

Kräuter waren in der Vergangenheit viel wichtiger als sie es heute sind. Sie dienten neben<br />

ihrer spirituellen und magischen Bedeutung und ihren Heilfunktionen u.a. auch<br />

- zur Konservierung von Nahrungsmitteln,<br />

- zur Aromatisierung von Nahrungsmitteln,<br />

- als Färbemittel,<br />

- als Duftstoff,<br />

- als ästhetisches Gestaltungselement (z.B. in den mittelalterlichen<br />

Knotengärten, den geometrischen Mustern aus niedrigen Hecken<br />

und Kräutern).<br />

Heute verwenden wir Kräuter fast nur noch als Gewürzmittel in der Küche (ihre Beete sollten<br />

sich deshalb möglichst in Küchennähe befinden) und als Duftpflanzen. Die bedeutendsten<br />

Küchenkräuter unter ihnen sind vielleicht:<br />

- Basilikum: Salatwürze, verlangt Sonne und Wärme,<br />

- Bohnenkraut (Lichtkeimer),<br />

- Dill: Salatwürze, auch als Zierpflanze schön,<br />

- Estragon: („Deutscher“ hat mehr Aroma, bildet aber keine Samen),<br />

- Fenchel: Verdickte Stengel werden auch als Gemüse gegessen,<br />

- Kerbel: Suppenwürze,<br />

- Knoblauch: Verlangt tiefgründigen Boden und reichlich Feuchtigkeit.<br />

- Kümmel: Zweijährig, Samen 1- 3 cm abdecken,<br />

- Liebstöckel: Staude mit großer Blattmasse,<br />

- Majoran: Behält getrocknet lange sein Aroma,<br />

- Melisse: Salatwürze,<br />

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