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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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und ein neues wissenschaftliches Interesse wurden kennzeichnend für die Renaissance. Es<br />

entstand eine Fülle naturalistischer Blumenbilder (da Vinci, Dürer). Die Erfindung des<br />

<strong>Buch</strong>drucks sorgte für deren schnelle Verbreitung. Daneben erschienen jetzt auch klassische<br />

Standardwerke der Botanik und des Landbaus (Plinius d.Ä., Dioskorides: griech. Arzt,<br />

beschieb in seiner Arzneimittellehre im 1. Jh.n.chr. 700 Pflanzen).<br />

Boc<strong>ca</strong>ccio (1348, „Il De<strong>ca</strong>merone“):<br />

- “Der Anblick dieses Gartens, seine Form und Planung sowie die von einer<br />

Quelle gespeiste Fontäne, all dies gefiel den feinen Damen und Herren so<br />

sehr, dass sie nicht genug betonen konnten, dass wenn es ein Paradies auf<br />

Erden gäbe, es in der Tat nicht anders aussehen könne und sich wahrhaftig<br />

auch nichts hinzufügen ließe“.<br />

- „In der Mitte des Gartens befand sich ein Rasen mit sehr schönem Gras, so<br />

tiefgrün, dass es beinahe schwarz erschien und von sicherlich tausend<br />

verschiedenen Blumen leuchtete ..., eingeschlossen von sattgrünen<br />

Zitronen- und Orangenbäumen, die zugleich reife Früchte und junge<br />

Früchte sowie Blüten trugen, die den Geruchsinn mit Duft erfüllten und die<br />

Augen mit Schatten verwöhnten“.<br />

- „Es würde eine ganze Weile dauern, wollte man erzählen, wie viele<br />

Pflanzen sich hier darboten, welche Sorten und wie sie arrangiert waren;<br />

aber in der Tat fand sich jede schöne Pflanze, die in unserem Klima<br />

gedeihet, überreich vertreten“.<br />

Im 14. Jh. begann man in Italien, die zuvor wehrhaften Burgen und Landschlösser<br />

umzubauen. Es entstand ein architektonischer Wettbewerb (die Gartenarchitektur war damals<br />

noch eine Teildisziplin der Architektur). Neben der Formgebung wurde jetzt auch ein<br />

besonderes Augenmerk auf die Pflanzenwahl gelegt. Der geistige Zerfall der Mauern des<br />

„hortus conclusus“ hatte damit die weltliche Realität erreicht.<br />

Von nun an wurden die verschiedenen Gartenepochen in Europa entscheidend auch von den<br />

Pflanzen mitbestimmt. Die drei wichtigsten Perioden dabei waren:<br />

- 16. – 17. Jh.: Die Einfuhr von Pflanzen aus dem Mittelmeerraum<br />

(besonders der Zwiebelgewächse aus der Türkei).<br />

- 17. bis frühe 19. Jh.: Die Einfuhr der Pflanzen aus Nordamerika.<br />

- ab Mitte des 19. Jhs.: Die Einfuhr Einjähriger aus Südamerika und von<br />

Pflanzen aus Ost- und Südasien.<br />

Zur Pflanzenwelt der Renaissance:<br />

Mit dem Aufkommen der Renaissance begann man sich für die Gesetze der<br />

Natur und ihre Schönheit neu zu interessieren. Die ersten Botanker waren von<br />

ihrer Ausbildung her Ärzte gewesen. In ihren Pflanzensammlungen (identisch<br />

mit den damaligen Gärten) sahen sie ein Spiegelbild der gesamten Natur. Ihnen<br />

kam eine enzyklopädische Aufgabe zu. Sie waren ein Teil der damaligen<br />

Wunderkammern (in denen man auch Mineralien, Fossilien und Tiere sammelte<br />

- vielleicht vergleichbar den heutigen naturwissenschaftliche Museen). Im<br />

botanischen Bereich gab es die Sammlungen lebender Pflanzen in den Gärten<br />

und der toten, getrockneten in den Herbarien.<br />

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