25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

deutlich in der Form von Proportionen und Rhythmen. Die Schönheit ist hier<br />

noch eine Eigenschaft der Gegenstände, nicht eine der Betrachtung. Sie ist<br />

etwas vom Menschen Unabhängiges. Ein Künstler kann über die Nachahmung<br />

der Natur (Mimesis) indirekt ein Abbild von ihr schaffen und damit an ihren<br />

ewigen Gesetzen teilhaben).<br />

Bei Aristoteles führt der Künstler die in der Natur befindlichen inneren Gesetze nach außen<br />

und macht sie dadurch sichtbar. Die Kunst ist damit der Natur überlegen.<br />

Die Antike verband die Kunst mit dem Schönen. Sie war das Abbild ewiger Urbilder. Noch<br />

Winkelmann forderte für die Klassik die Vernachlässigung des Individuellen,<br />

Charakteristischen zugunsten der Herausstellung des Allgemeinen, allerdings eines Ideals,<br />

dessen Urbild sich im Menschen selber befand. Bei Paul Klee hieß dies dann „Kunst gibt<br />

nichts Sichtbares wieder, Kunst macht sichtbar“.<br />

Im Mittelalter war an die Stelle der antiken Kosmologie die christliche Heilslehre getreten, für<br />

die Harmoniegesetze auch als Gottesbeweise herangezogen wurden (Anselm von Canterbury).<br />

Die freien und technischen Künste dienten der Verherrlichung Gottes. Eine besondere<br />

Stellung kam dabei der Architektur zu, weil sie die Ausdrucksformen der göttlichen Gesetze<br />

(Proportionen) unmittelbar zum Ausdruck brachte (Vorwegnahme der göttlichen Welt auf<br />

Erden). Über das Schöne glaubte man sinnlich die göttliche Wahrheit erkennen zu können.<br />

Der Künstler war ein Dienender vor Gott.<br />

Kant setzte nach seiner Analyse ästhetischer Urteile die Schönheit von Natur und Kunst als<br />

gleichwertig. Hegel dagegen stellte das Kunstschöne über das Naturschöne, weil es aus dem<br />

Geist geboren ist und der Geist höher als das Naturschöne ist.<br />

Im 20. Jh. trennen sich dann<br />

- Kunstgewerbe (direkte ästhetische Herstellung von Gebrauchsgegenständen),<br />

- Design (ästhetischer Entwurf für die Massenproduktion),<br />

- Hochkunst.<br />

Die wichtigsten Veränderungen gegenüber der Tradition waren der/die/das<br />

- Wandel des Werkcharakters<br />

(Kunst muss nicht mehr etwas „Bleibendes“ sein. In früheren Jahrhunderten hat<br />

man mit diesem Argument die Zugehörigkeit der Gartenkunst zu den Künsten<br />

bestritten. Viele Arbeiten sind heute auf eine ständige Veränderung, ja<br />

Selbstzerstörung hin ausgerichtet. Bei manchen wird sogar eine Beteiligung der<br />

Betrachter verlangt).<br />

- Wandel der Beziehung zwischen Bild und Betrachter<br />

(nach Serra muss der Betrachter seine Beziehung zur modernen Kunst selber<br />

herstellen. Es wird ein Impuls gegeben, und man muss sich dafür oder dagegen<br />

entscheiden. Der Betrachter kann mit der Arbeit machen, was er will).<br />

- Ausstellungsräume wurden zu Möglichkeitsräumen mit einem unbestimmten<br />

Gehalt.<br />

- „Verunschärfung“ der Objekterfahrung,<br />

- Spannungsverhältnis zwischen amerikanischer und europäischer Moderne.<br />

Das Kunstwerk reduzierte sich zu einem mehr oder weniger unverbindlichen<br />

„vorstrukturierten ästhetischen Erfahrungsangebot“. Indem für den Betrachter der Gegenstand<br />

der Betrachtung sich jetzt zu einem Ort der Erfahrung wandelte, zeichneten sich für die<br />

Gartenkunst unglaublich viele Möglichkeiten ab (die sie nicht nutzte!!). Noch nie bestanden<br />

in der Kunst so viele Freiheiten wie heute.<br />

311

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!