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+ der Einsatz von (ungeschnittenen) Rasenflächen als Kontrast zu<br />

Wasserflächen,<br />

+ die Verwendung von Gehölzen wie Skulpturen.<br />

Marx wurde in seinem Denken und in seiner Pflanzenverwendung stark<br />

von Lange und Foerster beeinflusst.<br />

„Ein Garten ist das Ergebnis eines Arrangements natürlicher Materialien<br />

gemäß den Gesetzen der Ästhetik; darin verwoben sind die Lebensein-<br />

stellung des Künstlers, seine Erfahrungen, seine Stimmungen, seine<br />

Bemühungen, seine Fehler und Erfolge“. (Marx)<br />

Nach dem Niedergang des Bornimer Gartenstils bestimmte der Funktionalismus der<br />

Hannoverschen Schule weitgehend die deutsche Gartengestaltung. Doch erst die<br />

Studentendemonstrationen 1968 und die Ölkrise 1973 führten in breiten Bevölkerungskreisen<br />

zu einer Bewusstseinsänderung (siehe Bd. I, S. 158, Kapitel 56 „Der Naturgarten“). Der<br />

Gedanke eines „Zurück zur Natur“ wurde wieder wie zu Beginn der Reformbewegung<br />

reflektiert. Extreme wurden laut. An die Stelle des Hannoverschen Funktionalismus trat jetzt<br />

eine Vorherrschaft des „Öko-Funktionalismus“, des Dogmatismus der Kasseler Schule und<br />

des Naturgartenideals. Danach sollten eine künstlerische, ästhetische Gestaltung mit Pflanzen<br />

und die Verwendung nichtheimischer Pflanzen nicht mehr möglich sein.<br />

Diese Kasseler Schule ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Sie baute auf einer<br />

Theorie von Karl-Heinrich Hülbusch und seinen Mitarbeitern an der Gesamthochschule<br />

Kassel auf und betraf die Landschafts- und Freiraumplanung. Ihre drei Ansätze waren ein<br />

- sozialer: Dabei griff man u.a. Migges Selbstversorgungs-<br />

gedanken wieder auf.<br />

- vegetationskundlicher: Hier spielten u.a. die pflanzensoziologischen<br />

Überlegungen von Braun-Blanquet eine Rolle; die<br />

Erforschung ökologischer Artengruppen und die<br />

Vegetationsdynamik, d.h. die Pflanzungsverände-<br />

rungen in der Zeit.<br />

- hermeneutischer (geisteswissenschaftliche Vorgehensmethode:<br />

Versuch des „Verstehens“ von Zusammenhängen,<br />

besonders in denen das denkende Subjekt selber<br />

steht. Damit anders als die mathematisch-analytische<br />

Vorgehensweise der Naturwissenschaften, denen ein<br />

Teil der 68er alles Negative unserer Kultur zusprach).<br />

Sie untersuchte besonders städtische „Freiräume“ mit dem Ziel einer Verbesserung der<br />

Lebensqualität der in deren Umfeld lebenden Menschen. Sie diskutierte den „sozialen<br />

Garten“, Arbeitsgarten und Familiengarten. Es handelte sich dabei weitgehend um einen<br />

ökonomisch organisierten Garten im Sinne Migges mit einem Gartensitzplatz. Im<br />

Vordergrund ihrer Überlegungen standen die Ansprüche der Menschen, die den Garten<br />

nutzten. Wichtig für sie waren die Möglichkeiten des Kinderspiels. Ein Garten sollte zunächst<br />

erlebnisreich und pflegearm sein. Man ging zunächst von einem schlüssigen Raumkonzept<br />

aus und danach von einem Farbkonzept für den ganzen Garten. Der „Freiraum“ Garten wurde<br />

unterteilt in<br />

- Eingangsbereich,<br />

- Wohnwege,<br />

- Sitz- und Aufenthaltsbereich,<br />

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