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- Goethe: Er sah in der Architektur eine „verstummte Tonkunst“.<br />

„Die horizontalen und vertikalen Linien entzücken wie stumme Musik“.<br />

- Schelling (1802/3, Vorlesungen zur „Philosophie der Kunst“):<br />

+ Architektur ist erstarrte Musik.<br />

+ „So dass ein schönes Gebäude in der Tat nichts anderes als eine dem<br />

Auge empfundene Musik, ein nicht in der Zeit, sondern in der<br />

Reihenfolge aufgefasstes (simultanes) Konzert von Harmonien und<br />

harmonischen Verbindungen ist“.<br />

- Schopenhauer: Architektur ist „gefrorene Musik“.<br />

- Schönberg: „Die Musik ist eine Kunst, sie sich in der Zeit abspielt. Aber die<br />

Vorstellung des Kunstwerks beim Komponisten ist davon<br />

unabhängig, die Zeit wird als Raum gesehen. Beim Niederschreiben<br />

wird der Raum in die Zeit aufgeklappt“.<br />

- Le Corbusier (1951):<br />

„Die Musik ist Zeit und Raum wie die Architektur. Musik und<br />

Architektur hängen vom Maß ab“.<br />

- Bill: „Ich habe mich auf bach konzentriert und habe gesagt (...), wir<br />

müssen mit dem material farbe und raum gleich vorgehen wie bach<br />

vorgegangen ist mit dem material ton“.<br />

- Ligeti (1966): „Musikalische Form entsteht erst, indem man den Zeitablauf der<br />

Musik retrospektiv (hinterher) als „Raum“ überblickt“.<br />

- Gieseler (1975): „Struktur und Form sind aufeinander bezogen“. Form in der Musik<br />

„ist das hörende Erleben einer Struktur“.<br />

- Libeskind (war zunächst ein erfolgreicher Berufsmusiker, wurde dann ein<br />

berühmter Architekt: u.a. Felix-Nussbaum-Haus, Osnabrück;<br />

Jüdisches Museum Berlin):<br />

+ „Ich habe die Musik mit verschiedenen anderen Interessen<br />

verknüpft, vor allem mit der Mathematik. ... So kam ich zur<br />

Architektur“.<br />

+ „Architektur ist nicht frei von Musik, so rein sie auch dastehen<br />

möchte, so gern sie sich auch auf berechenbare Proportionen<br />

reduziert sähe. Wenn man Dialoge aus der Renaissance oder<br />

früher noch, aus der Gotik über die Errichtung von Fassaden,<br />

etwa jener des Mailänder Doms, liest, so ging es sowohl um<br />

Mathematik als auch um Musik“.<br />

+ „Wenn man über Musik und Architektur diskutiert, sollte man<br />

nicht über den Takt oder über die Saiten, sondern auch über den<br />

Klang reden. Vielleicht sind zeitgenössische Komponisten wie<br />

Luigo Nono und Schnittke mit ihrer Auffassung von Tonalität,<br />

von dem was ein einzelner Ton ist, von der Diversität, der<br />

Hegemonie und der Aufspaltung von Einzeltönen Pioniere einer<br />

Ära des Wandels im Bereich der Musiktheorie und der<br />

Architekturzeichnung“.<br />

Gegen die harmonischen Proportionen wird besonders seit dem 18. Jh. als Beweis die<br />

Perspektive angeführt. Durch eine Bewegung im Raum wechseln durch die Perspektive die<br />

Proportionen. Auch eine Beziehung von Musik und Architektur wurde infrage gestellt. Die<br />

eine wende sich an das Gehör und die andere an das Auge. Sie seien Objekte verschiedener<br />

Sinne ohne eine gemeinsame Ähnlichkeit oder Beziehung. Damit änderte sich das bisherige<br />

Ästhetikverständnis. Die Baukunst konnte sich von ihren Proportionsvorgaben befreien und<br />

allein ihrem jeweils persönlichen Empfinden folgen. Die Gartenkunst wandte sich dem<br />

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