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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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tionen auch geglückt, aber das Gesamtbild<br />

zu unruhig. Auch viele „Farb“-Töne allein<br />

ergeben noch keine harmonische Melodie.<br />

(aber wie kann man dies einem<br />

Menschen sagen, dessen Garten seit<br />

vielen Jahren dessen Lebensinhalt ist).<br />

Bei der Anlage seines Gartens hat man zwei Möglichkeiten:<br />

- Man wartet auf den „fruchtbaren“ Moment, die Inspiration, die von einem<br />

Ort ausgeht, um sie dann umzusetzen oder<br />

- man geht planvoll vor.<br />

Jedes Mal ist es ein individueller, kreativer Akt, das Ergebnis eine persönliche Schöpfung,<br />

eine Aussage eines Menschen, die wiederum Rückschlüsse auf ihn selber erlaubt.<br />

Wahrscheinlich gibt es hier für jeden Gestalter eine eigene ideale Vorgehensweise. Eine<br />

Möglichkeit kann sein:<br />

- Einen Gartenort zunächst emotional und rational abzutasten:<br />

> Emotional heißt, seinen „Genius loci“ zu erfassen versuchen,<br />

> rational, seine Boden- und Klimaverhältnisse, seine ökologischen<br />

und räumlichen Gegebenheiten.<br />

> Darüber hinaus können historische, kulturelle oder soziale Bezüge<br />

festgehalten werden.<br />

- In einem zweiten Schritt muß man sich über sein Gartenideal, sein<br />

persönliches Gartenparadies, seinen „Locus amoenus“ im Klaren<br />

sein.<br />

- In einem dritten, müssen beide in eine optimale Lösung überführt werden.<br />

Dabei kommt es zu einer Synthese von Kultur und Natur, die wir dann<br />

Garten nennen, demVersuch als Geprägte zum Ursprünglichen<br />

zurückzukehren (wobei das Ursprüngliche in unserer zivilisatorisch<br />

geprägten Umwelt das Ideal ist).<br />

+ Das Raumgerüst wird von Gehölzen gebildet,<br />

+ das funktionale Grundgerüst von einem Terrasse-<br />

Wege-System,<br />

+ der Inhalt der Komposition vom Rhythmus seiner<br />

Elemente.<br />

Letztlich wird der Gartenraum zu einer idealtypisch nachempfundenen<br />

Waldlichtung, die wir räumlich und inhaltlich auf unsere Bedürfnisse<br />

abstimmen.<br />

Anders als in früheren Zeiten werden heute verstärkt die ökologischen Besonderheiten eines<br />

Ortes berücksichtigt. Über die Auswahl der Pflanzen kann auf seine besonderen<br />

Anforderungen gezielt eingegangen werden. Während in den 1960er Jahren allein nach den<br />

Bedürfnissen der Garteninhaber gesehen wurde, in den 80ern allein nach den Interessen der<br />

Natur, wird heute beides zu vereinigen versucht. Einerseits wird eine möglichst große<br />

Artenvielfalt angestrebt, andererseits die Nutzung des Gartenraums berücksichtigt. Einerseits<br />

ist man offener geworden für eine natürliche Dynamik in der Natur und andererseits für die<br />

berechtigten Interessen eines Garteninhabers. Zur Kunst wird dieser Ansatz, wenn er als<br />

drittes Kriterium den geistigen Gehalt dieses Gartens auch noch ästhetisch umsetzt.<br />

Meistens gibt einem das Gefühl für einen Ort sein Garten-„Thema“ vor. Mit Hilfe von<br />

Elementen, besonders Pflanzen wird dieses inhaltlich umgesetzt, so dass der Gartenraum<br />

einen Charakter, eine spezifische Ausstrahlung erhält. Früher wurde der Raum, dann die<br />

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