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Als geometrische Größe entspricht der Goldene Schnitt der Gleichung<br />

AC : CB = CB : AB z.B.: 3 : 5 = 5 : 8).<br />

Als genaue Verhältniszahl ergibt sich dabei 1,618 ... (bzw. abgekürzt 1,6).<br />

Man erhält die kleinere Proportionsseite, indem man die größere Seite durch 1,6 teilt:<br />

(z.B.: 5 : 1,6 = 3,1 = 3).<br />

die größere Proportionsseite, indem man die kleinere Seite mit 1,6 multipliziert:<br />

(z.B.: 5 x 1,6 = 8).<br />

(genau lässt sich der Goldene Schnitt nur mit Hilfe einer geometrischen Konstruktion<br />

ermitteln. Allerdings ist es wahrscheinlich gerade diese relative Ungenauigkeit, die beim<br />

Betrachter seine positiven Empfindungen weckt).<br />

Für den Goldenen Schnitt sprechen:<br />

- seine große Klarheit, seine Einfachheit.<br />

- seine Bevorzugung bei psychologischen Experimenten.<br />

- seine häufige Verwendung in der Praxis (kulturelle Gewohnheit).<br />

8. Die Perspektive<br />

Alle dreidimensionalen Räume sieht der Mensch perspektivisch (d.h. in dem Rahmen von<br />

mathematisch-geometrischen Gesetzen). Auch der Einsatz der Perspektive in der Gestaltung<br />

war bereits den alten Griechen bekannt. Sie verwendeten sie bereits bei den<br />

Gebäudedarstellungen auf ihren Bühnenbildern. Die Römer übernahmen sie von dort und<br />

führten sie zu einem Höhepunkt (pompejanische Malerei). Die dargestellten Seiten wurden<br />

dabei perspektivisch verkürzt gezeigt. Allerdings geriet dieses Wissen später in Europa in<br />

Vergessenheit.<br />

Im Mittelalter kannte man hier dagegen die Bedeutungsperspektive:<br />

- dem größer oder kleiner Darstellen von Personen je nach ihrer sozialen<br />

Stellung.<br />

- Auch der Goldgrund war in dieser Verbindung nicht nur ein einfacher<br />

Hintergrund, sondern das „transparente Tor zum göttlichen Licht“.<br />

Unsere heutigen mathematisch konstruierten Kenntnisse der Perspektive gehen auf den<br />

Florentiner Architekten Filippo Brunelleschi (1377 – 1446, Überwinder der Gotik, führte den<br />

Humanismus in die Architektur ein), also die Frührenaissance zurück. Wie es dazu kam, ist<br />

nicht bekannt. Wahrscheinlich erfand er sie, als er mit Donatello (nach 1402) die antiken<br />

Ruinen von Rom vermaß. 1410 nutzte er bereits sein Wissen beim Malen der Tafeln zweier<br />

Plätze (Piazza S. Giovanni u. Piazza della Signora). 1417 nutzte Donatelo dieses Wissen bei<br />

der Schaffung seines Georgreliefs. Bereits 25 Jahre später legte Leon Battista Alberti in<br />

seinem Traktat „Über die Malerei“ (1435) die Regeln der Zentralperspektive fest.<br />

Anfängliche Unzulänglichkeiten wurden schnell überwunden. Bereits mit Leonardo da Vinci<br />

(1452 – 1519) erreichte die Perspektivforschung dann ihren Höhepunkt:<br />

- Seine Farb- und Luftperspektive (zartes Verschwimmen der Konturen im<br />

Raum) galten bis zum Impressionismus als beispielhaft. Über sie erzielten die<br />

holländischen Maler des 15. und 16. Jhs. ihre Raumeffekte in ihren<br />

Landschaftsdarstellungen.<br />

- Sein kurvenlineares Perspektivsystem (Wahrnehmungsverzerrungen sollten<br />

darin über verschiedene Fluchtpunkte aufgefangen werden) wurde erst von den<br />

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