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wurden:<br />

- durch Wasserkraft sich bewegende Figuren,<br />

- durch Wasserkraft singende Vögel,<br />

- Scherzelemente, bei denen nichtsahnende Besucher durch<br />

plötzliche Wasserstrahlen durchnässt wurden. (sie waren<br />

besonders beliebt).<br />

Der italienische Wassergarten:<br />

Die Verwendung des Wassers in der Gartenkunst der Neuzeit wurde<br />

in Europa weitgehend von der italienischen Renaissance und dem<br />

Barock vorgegeben. Kennzeichnend dafür war dessen Bewegung<br />

über die Mittelachse durch den ganzen Garten, von einer oberen<br />

Grotte zu einem unteren Ruheplatz. Die Klänge, Geräusche des<br />

Wassers waren dabei oft wichtiger als dessen Anblick. Seine<br />

symbolbeladenen Höhepunkte wurden dabei durch einen besonderen<br />

Skulpturenschmuck herausgestellt. Dies lässt sich bei den ersten<br />

Medicivillen beobachten bis hin zum Garten der Villa Garzoni<br />

(Barock). Es gab kaum einen bedeutenden Bildhauer, der sich an der<br />

Ausgestaltung von Wasseranlagen nicht beteiligte. (es gab Brunnen-<br />

bzw. Grottenfiguren von Andrea del Verrocchio, Tribolo Ammanati,<br />

Michelangelo und vielen anderen).<br />

Die bedeutendste Anlage, die das Wasser zum Hauptelement ihrer<br />

Gestaltung nutzte, war die Villa d’Este (Tivoli; geschaffen von Pirro<br />

Ligorio). Mit Hilfe der Schwerkraft, wurde das Wasser von Terrasse<br />

zu Terrasse geführt und auf alle erdenkliche Weise gestalterisch<br />

durchgespielt. Die Seitenwege und Terrassen ließen es wie große<br />

Inszenierungen erleben. Dieser Garten wurde zum Vorbild für viele<br />

andere wasserbezogene Anlagen in Europa.<br />

In der Villa Lante (Bagnaia; wahrscheinlich von Vignola geschaffen)<br />

erreichte die Harmonie zwischen der natürlichen Wasserbewegung<br />

und der Architektur ihren gestalterischen Höhepunkt. (außerdem galt<br />

dies auch für die Vollkommenheit ihrer Proportionen und die<br />

Unterordnung der einzelnen Gartenelemente unter die Gesamtkon-<br />

Zeption).<br />

Die vielleicht berühmteste Gartenanlage im 16. Jh. war der Pratolino<br />

(nahe Florenz; 1569 – 1581 von Bernardo Buontalenti geschaffen;<br />

1819 zerstört). Er zeichnete sich durch eine Vielzahl technischer<br />

Spielereien, unzählige Klappen und Hähne, mechanische<br />

Vorrichtungen zum Bewegen von Figuren, Imitieren von Vogel-<br />

stimmen, Wasserscherzen und Grotten aus. Wahrscheinlich lernte<br />

Salomon de Caus bei seiner Studienfahrt nach Italien (1595-1598)<br />

die Villa d’Este und Pratolino kennen und übertrug dann später sein<br />

hier erworbenes Wissen u.a. auf den Heidelberger Schlossgarten.<br />

Der italienische Barockgarten beginnt mit der Villa Aldobrandini in<br />

Fras<strong>ca</strong>ti (das etruskische Tusculum, auch Standort einer Villa<br />

Plinius d.J.). Sie zeichnet ein gewaltiges Wassertheater hinter der<br />

Villa aus und eine Wassertreppe im Hang. Seinen Höhepunkt<br />

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