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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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Neben der Textur werden zunehmend der gesamte Aufbau, der Wuchs, die Form, die Struktur<br />

einer Pflanze wichtig. Dazu gehören neben dem Laub auch ihr gesamter Wuchs und die<br />

Stellung ihrer Zweige. Jede Gestaltung lebt auch von ihren Kontrasten. Während der<br />

- Wuchs die Gestalt einer Pflanze meint (aufrecht, hängend, ausgebreitet,<br />

kriechend. Sie entscheidet stark über die Stimmung der Gartenräume) ist für<br />

die<br />

- Form ihr Umriß entscheidend (rund, säulenartig).<br />

Die wichtigsten Wuchsformen sind (entscheidend hierfür die Stellung der Äste zum Stamm):<br />

+ vertikal (aufrecht): Ihre Festigkeit veleiht ihnen ein gewisses<br />

Rückgrad: z.B. Thalictrum (Wiesenraute),<br />

+ hängend: z.B. viele Trauerformen,<br />

+ ausgebreitet (wachsen stark in die Breite, benötigen viel Platz),<br />

+ kriechend (bleiben am Boden),<br />

+ bogig überhängend: z.B. viele Gräser und viele Rosen.<br />

Zur Welt der Strukturgeber gehören auch die Samen und Fruchtstände als Nachfolger der<br />

Blütenstände. Dabei kann gearbeitet werden mit<br />

- der Ähnlichkeit der Blütenköpfe (z.B. Dolden. Sie bringen „Natur“ in<br />

den Garten),<br />

- ihrem Kontrast (u.a. vertikalen und kugeligen Samenständen, massiven und<br />

filigranen Zusammenstellungen, z.B. mit Gräsern). Starke Formen-<br />

kontraste sind Blickfänger (ähnliche Formen schnell langweilig). Sie<br />

wirken auch noch lange nach der Blüte und ergeben auch noch im<br />

Winter ausdrucksstarke Staudenbeete. Dies können z.B. sein:<br />

+ aufrechte Blütenstände: z.B. Rittersporn, Fingerhut,<br />

+ flache Blütenstände: z.B. Schafgarbe, Hohe Fetthenne,<br />

+ kugelige Blütenstände: z.B. Kugeldistel, Zierlauch,<br />

+ Köpfchen: z.B. Sterndolden.<br />

(Oudolf arbeitet gerne mit ihrer Hilfe; besonders im Bereich seiner<br />

Winterbilder. Im Sommer sind sie der Ausdruck üppigen Wachstums, im<br />

Winter der von Vergänglichkeit).<br />

(einschränkend ist allerdings zu sagen, dass starke Krankheitsträger schon im<br />

Herbst zurückgeschnitten werden sollten).<br />

Damit kommt heute den sogenannten Strukturbildnern eine besondere Bedeutung zu. Gemeint<br />

sind damit die Pflanzen, die in den Staudenpflanzungen durch ihre Erscheinung klar<br />

herausragen. Dies kann wegen ihres Wuchses sein, aber auch wegen ihrer Strukturen, ihrer<br />

Umrisse und ihrer Texturen. Sie ziehen mehr Aufmerksamkeit auf sich als andere Pflanzen.<br />

Andererseits vertragen sich viele dieser Strukturbildner nicht gut neben einander (bei Hansen<br />

waren eine ähnliche Gruppe die Leitpflanzen. Sie hatten in den Rabatten allerdings eine<br />

andere Funktion). Die Strukturbildner bekommen ihre Hauptbedeutung nach der Blüte, wenn<br />

sie durch ihren auffallenden Wuchs und ihre Samenstände die Ansehnlichkeit eines<br />

Staudenbeetes bis in den Winter hinein erhalten. Sie müssen deshalb sehr widerstandsfähig<br />

und standfest sein. Beliebte Strukturpflanzen bei Oudolf sind z.B.<br />

- Sanguisorba <strong>ca</strong>nadensis (Wiesenknopf) und<br />

- Monarda.<br />

Den Rest der Pflanzung ergänzt er durch Füllpflanzen, die er nach ihrer Fähigkeit, den Boden<br />

schnell zu bedecken, wegen ihres Laubes oder ihrer Blüte auswählt. Bei Oudolf ist das<br />

Verhältnis von Struktur- zu Füllpflanzen oft 3:1.<br />

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