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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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Vorteile sollen sein:<br />

- kahlfüßige, schnellwachsende, straff aufrechte Grundäste.<br />

- offener Bodenbereich für die Stauden (besonders ideal für<br />

Hosta).<br />

- ideal Bluthasel für Schattenstauden, die die rote Laubfarbe<br />

aufgreifen, bzw. variieren.<br />

(sie sollen auch naturnah wirken, wo für Bäume kein Platz<br />

vorhanden ist).<br />

Gehölze in einem Garten sind immer etwas Besonderes. Sie dominieren in unseren Gärten<br />

nicht nur optisch durch ihre Größe und Langlebigkeit. Wir Menschen haben zu ihnen auch<br />

einen kaum erklärbaren phylogenetischen Bezug, der sie nicht nur in unserem Bewusstsein<br />

schnell einen herausragenden Platz einnehmen lässt. Und dies gilt für alle Menschen weltweit.<br />

Bei ihnen allen finden wir sie in ihren Mythen, Dichtungen, ihrer Musik, ihren Darstellungen<br />

und in ihrer Symbolwelt. Sie sind mehr als nur ein Witterungsschutz oder eine Nahrungs-,<br />

bzw. Rohstoffquelle. Sie gehören auch zu den ältesten Symbolen einer Vereinigung der Erde<br />

mit dem Himmel (Wurzel – Stamm – Krone), des Lebens und des Todes (mit und ohne Laub).<br />

Früher gehörte zu jedem ländlichen Anwesen, besonders in Süddeutschland, ein „Hausbaum“.<br />

Bevorzugt wurde dafür oft die Linde (Wortstamm „Lein“ bezieht sich auf deren bastartige<br />

Fasern). Bei den Germanen war sie der Göttin Freya geweiht und schützte vor bösen Geistern.<br />

Unter ihr wurde Recht gesprochen. Die Richtstätten umgaben sieben Linden. Später gehörte<br />

sie zu den Marienpflanzen und stand oft in der Nähe christlicher Kultstätten. Seit alters her<br />

war sie auch die Schutzpflanze der Schwachen und Liebenden:<br />

- „Unter den Linden an der Heide, da unser zweier Bette war ....“.<br />

(Walter von der Vogelweide).<br />

- „Sieh dieses Lindenblatt! Du wirst es wie ein Herz gestaltet finden, darum<br />

sitzen die verliebt am liebsten unter Linden“. (Hermann Hesse).<br />

Heute ist sie als alte Heilpflanze und Bienenweide beliebt. Noch der Autor bekam eine solche<br />

beim Einzug in sein Haus von seinem Vater geschenkt.<br />

Erst Bäume und Sträucher stellen in einem Garten ein dauerhaftes Element dar, erst sie geben<br />

ihm seine räumliche und zeitliche Kontinuität. Anders als Stauden oder Einjährige haben sie<br />

in der Regel nur eine relativ geringe Wachstumsgeschwindigkeit, haben dafür aber eine lange<br />

Lebensdauer. Eigentlich sind sie es, die unseren Garten erst in seine Umgebung integrieren<br />

(besonders seine heimischen Gehölze). Während seine Bäume seine „Makroelemente“<br />

darstellen, seine optisch verbindenden Elemente, stellen die Sträucher in unseren Gärten seine<br />

wichtigsten Strukturelemente dar (wenn sie als solche gepflegt werden; wenn nicht, werden<br />

sie schnell zu einer formlosen Masse). Sie unterteilen dauerhaft die Flächen, schaffen<br />

physische und visuelle Barrieren und vermitteln zwischen den bodennahen Pflanzen und<br />

Bäumen. Da die Blüte oft nur relativ kurz ist, kommt auch ihrem Laub eine besondere<br />

Bedeutung zu.<br />

Eine besondere Beachtung besaßen seit der Renaissance für die Sammlergärten auch die<br />

jeweils geltenden Pflanzensysteme. Die vielleicht bekanntesten waren von:<br />

Cesalpino (1519 – 1603):<br />

Seit 1555 Leiter des botanischen Gartens in Pisa. Philosoph und Botaniker.<br />

Versuchte in der Natur das Allgemeingültige aus den Beobachtungen von<br />

Einzelheiten abzuleiten. Er schuf ein kompliziertes Pflanzensystem, das er von<br />

den Früchten und Fruchtkörpern ableitete.<br />

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