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Muster der Knotengärten bekannt. Heute ist für den Charakter eines Gartens oft die<br />

rhythmische Wiederholung seines Leitmotivs entscheidend. Die dominierenden Arten bilden<br />

die Grundmuster und die anderen Pflanzen stehen dazu in einem Kontrast oder einer<br />

Harmonie.<br />

Ein Garten besteht gewöhnlich aus drei Pflanzebenen, die der Bäume, der Sträucher und der<br />

Stauden, bzw. der Krautigen. Ihre Wirkung beruht auf der geschickten Mischung ihrer<br />

Eigenschaften. Z.B.: dem rhythmischen Wechsel ihrer Strukturen, Formen und ihrer<br />

Kontraste, wie ihrer Blattformen und –farben. Eine wohlproportionierte Höhenstaffelung und<br />

eine geheimnisvolle Farbigkeit führen immer zu einem aussagestarken Garten, wenn dessen<br />

Raumbildungen, Proportionen und Perspektiven stimmen. Hohe Pflanzen bilden gute<br />

Hintergründe.<br />

Man kann in einem Garten seinen Raum, bzw. seine Räume betonen, seine Flächen, Linien<br />

oder punktuellen Akzente. Man kann ihn ruhig gestalten, z.B. durch Massenpflanzungen<br />

gleicher Gräser und Stauden (in der Natur gibt es dies häufig: z.B. Bärlauch oder<br />

Lerchensporn in unseren Wäldern, Narcissus poeticus im Salzkammergut oder Centranthus<br />

ruber in der Osttürkei), verstärkt mit vertikalen oder horizontalen Elementen arbeiten.<br />

Kraftvolle Vertikale können z.B. gut vor dunklen Hintergründen wirken (z.B. Fingerhüte,<br />

Königskerzen). Jeder Gartenbereich sollte seinen eigenen Charakter erhalten, sein eigenes<br />

Pflanzenthema, jede Jahreszeit ihre eigenen Blickpunktpflanzen. Jedes Mal sollte der Garten<br />

von einer eigenen pflanzlichen Leitidee bestimmt sein. Ein Problem bei diesem Ansatz stellt<br />

allerdings der Umstand dar, dass mit dem Baumwuchs sich seine Raumproportionen<br />

verändern und damit sein Raumerleben. Auch stehen für einen Pflanzenliebhaber in der Regel<br />

nicht architektonische Kriterien im Mittelpunkt seiner Überlegungen, eine Gesamtwirkung,<br />

sondern die einzelne Pflanze, bzw. deren additive Summe.<br />

Über die Wahl unserer Pflanzen entscheiden emotionale und rationale Kriterien. Zu den<br />

emotionalen gehören persönliche Vorlieben und Bezüge, wie Kindheits- oder<br />

Urlaubserinnerungen, zu den rationalen unsere Gestaltungsabsichten, die Standortansprüche<br />

der Pflanzen und deren Wuchsverhalten. Unsere Gestaltungsabsichten folgen dabei<br />

weitgehend funktionalen Überlegungen und ästhetischen Anforderungen, unsere<br />

Standortbezüge überwiegend pflanzensoziologischen Überlegungen. Gestalterisch kann man<br />

dabei überwiegend die Räume, die Körper mit ihren Formen, die Flächen mit ihren Farben<br />

und die Linienführung besonders im Blick haben und über alles seine Naturerwartungen<br />

legen. Man kann aus dem riesigen Pflanzensortiment besondere Arten und Sorten auswählen:<br />

Nach<br />

- ihrem Blütezeitpunkt und deren Blütenlänge (so gibt es z.B. beim Phlox<br />

frühe und späte Sorten, Herbstblüher haben eine lange Blütezeit).<br />

- ihren Blüten- und Blattfarben,<br />

- ihrer Toleranz gegenüber Trockenheit und Lichtmangel,<br />

- ihrer Resistenz gegenüber Pflanzenkrankheiten,<br />

- ihrer Neuheit (oft das wichtigste Kriterium bei Liebhabern).<br />

Daneben kann man noch viele andere Kriterien berücksichtigen, wie<br />

- die Schönheit der Pflanzen im Allgemeinen,<br />

- ihre Wuchskraft und Wachstumsgeschwindigkeit,<br />

- ihre Größe,<br />

- ihre Blühwilligkeit.<br />

Bei der Blütenschönheit:<br />

- ihre verbliebene Ähnlichkeit mit der Wildform,<br />

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