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Besonders seine Geräusche wirken auf seine psychische Befindlichkeit und damit auf seinen<br />

Feinstoffwechsel ein. Bereits seit den ersten Gärten hat es eine zentrale Bedeutung besessen.<br />

So ist es nicht verwunderlich, dass sie aus vorhandenen Wasserstellen und Schatten<br />

spendenden Bäumen bestanden.<br />

Schon im frühen Ägypten finden sich in den Gärten geometrische, zentrale Becken und<br />

Kanäle. Seine papyrusförmigen Säulen bringen das Wasser sogar symbolisch in die Gebäude.<br />

Sie stehen somit für die Ursprünge des Lebens. Aus den Gärten Mesopotamiens kennt man<br />

5000 Jahre alte ausgegrabene Wasserbecken und eine 4000 Jahre alte Brunnenfigur, bei der<br />

aus der von ihr gehaltenen Vase einst das Wasser floss. Von diesen Gärten ist heute nichts<br />

übrig geblieben. Man geht aber davon aus, dass ihre Konzeption in den altpersischen Chahar<br />

bagh (siehe Bd. I., S. 43) eingegangen und von dort in die islamische Gartenkunst<br />

eingeflossen ist.<br />

Die frühesten Orte der Götterverehrung waren im antiken Griechenland zunächst Haine mit<br />

einer Quelle, Wohnorte der Nymphen und Gottheiten. Später wurden diese Quellen zu<br />

Brunnen gefasst und mit Skulpturen versehen. Der griechische Mathematiker Heron von<br />

Alexandria (wahrscheinlich 20 – 62 v. Chr.) veröffentlichte in seinem <strong>Buch</strong> „Pneumati<strong>ca</strong>“ die<br />

bis dahin gemachten Erkenntnisse und eigene Erfindungen (u.a. die der Wasserorgel), die<br />

dann später die Wasseranlagen in der Renaissance beeinflussen sollten (u.a. die der Villa<br />

d’Este).<br />

In den römischen Gärten stand im Atrium ein quadratisches Becken oder in dessen<br />

rechteckiger Verlängerung, dem „Xystos“ ein Kanal (oft betont durch einen Springbrunnen<br />

und umgeben von Statuen). Über ihr Aussehen wissen wir durch<br />

- die Ausgrabungen in Pompeji,<br />

- die Berichte des Plinius über seine Villa in Tusci,<br />

- die Hadrianvilla in Tivoli.<br />

Die Römer liebten besonders das bewegte Wasser. Das Hören des Plätscherns war für sie<br />

wichtig. Neben dem Atriumshof gehörten zu den von ihnen genutzten Wasserelementen das<br />

- „Nymphaeum“: Ein den Nymphen geweihtes Brunnenhaus (daraus gingen<br />

später als Weiterentwicklung die Grottenanlagen hervor),<br />

das<br />

- „Stipadium“: Dies war ein Wasserbecken, um das man saß und die<br />

Mahlzeiten auf kleinen Schiffen einander zuschob und die<br />

- „Thermen“: Öffentliche Badeanstalten.<br />

Ihre Gärten selber waren mit Kanälen durchzogen und besaßen Wassertreppen und<br />

Springbrunnen (so Plinius).<br />

In Persien galt das Wasser auf seinen trockenen Hochplateaus als besonders wertvoll. Es<br />

bestimmte in den Palastgärten deren Architektur, Unterteilung und Wasserspeicher (als<br />

symbolischen Ausdruck des Wohlstandes):<br />

- Wasser symbolisierte in ihnen das Leben (im Gegensatz zur umliegenden<br />

Wüstenlandschaft).<br />

- Das Grundmuster dieser Wasser-Gartenanlagen ist auch in die persischen<br />

Teppiche übernommen worden: In der Mitte eine Teichdarstellung, umgeben<br />

von Kanälen, die mit dem Teich verbunden sind.<br />

- Als die islamischen Araber Persien besiegten (637 n.Chr.) und deren Kultur<br />

in die ihre einbauten, wurden zeitgleich die Lehren Mohammeds im Koran<br />

zusammengefasst. Dabei übernahmen sie den vorgefundenen persischen<br />

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