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Je nach Pflegeintensität eines Gartens wurden in Weinheim (Schmidt u. Hofmann, 2003) und<br />

Nürtingen (Hüttenmoser, 2004) fünf verschiedene Pflegestufen erarbeitet. In Weinheim<br />

orientierte man sich dabei an der<br />

- Pflegeintensität,<br />

- Ästhetischen Qualität der Pflanzungen,<br />

- Abnehmende Regelmässigkeit der Pflegemaßnahmen.<br />

Berücksichtigt wurden u.a. die Lebensbereiche und Lebensstrategien der Stauden. In den<br />

höheren Pflegestufen waren dabei die Maßnahmen der jeweils vorangegangenen enthalten.<br />

1. Pflegestufe: Konzepterhaltung: Spätestens am Winterende abräumen des abgestorbenen<br />

Pflanzenmaterials und eine Sommermahd. Das<br />

ästhetische Ziel ist, der Erhalt eines jahreszeitlichen<br />

Farbeindrucks (z.B. einer Blumenwiese).<br />

2. Pflegestufe: Unkrautbekämpfung (u.a. durch ein Abgrenzen von der Umgebung):<br />

Den gepflanzten Pflanzen bleibt aber ihre Eigendynamik<br />

und Wechselwirkung mit dem Standort erhalten<br />

(mindesns 3 Pflegedurchgänge im Jahr).<br />

3. Pflegestufe: Vitalisierung (durch Düngung, Wässern, Mulchen und Erneuerungsschnitt):<br />

Oft bei nicht optimaler Standortwahl. Eine Pflanzen-<br />

dynamik wird toleriert. Die Maßnahmen erfolgen nach<br />

Bedarf.<br />

4. Pflegestufe: Ordnung und Weiterentwicklung (die Maßnahmen zielen auf eine Erhaltung<br />

der Gestaltungsabsichten. Sie gelten z.B. für alle<br />

intensiven Staudenflächen):<br />

> Selektives Jäten der Sämlinge, Teilung, Um- und<br />

Nachpflanzung, Rodung.<br />

> Steuerung der pflanzlichen Eigendynamik, bzw.<br />

ihrer Entwicklungsprozesse (neben Pflanzenkennt-<br />

nissen sind hier auch ökologische Kenntnisse und<br />

ein ästhetisches Verständnis notwendig).<br />

5. Pflegestufe: Kosmetik (Besonders anspruchsvolle Pflegemaßnahmen: u.a. Pflanzen-<br />

schutz).<br />

Zur Erhaltung eines jeden Pflanzenbildes gehört ein bestimmter Pflegeaufwand (da ein Garten<br />

der Ausdruck einer Kultur ist, mit Hilfe von Elementen aus der Natur). Nur so bleibt er keine<br />

vorübergehende Erscheinung. Pückler sagte einmal über Gärten<br />

„Fehlt (ihnen eine leitende Hand) zu lange, so verfallen sie nicht nur, sie werden<br />

auch etwas ganz anderes“.<br />

Ein Garten ist das Ergebnis einer Anlage- und einer Pflegetätigkeit. Aus beiden erhält er sein<br />

von uns wahrgenommenes Erscheinungsbild. Dabei ist der gewonnene Gewinn für den in ihm<br />

tätigen Menschen nicht messbar. Durch seine Tätigkeit in ihm findet er über die Natur<br />

letztlich einen Weg zu sich selbst. Sein Dasein als Gefangener seiner kulturorientierten<br />

Umwelt, seiner Arbeit und seiner Tagträume verändert sich inhaltlich hin in Richtung seiner<br />

biologischen Herkunft, und er gewinnt durch seine Bewegungen in ihr und die Anregungen<br />

für seinen Feinstoffwechsel sein inneres Gleichgewicht zurück - ein Gleichgewicht, in dem er<br />

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