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Gehen in einen Garten geistige Bezüge ein, Versuche, in einem Naturraum uns gestaltend<br />

zum Ausdruck zu bringen, dann kann er zur Kunst werden. Sein Thema wird dabei immer die<br />

Auseinandersetzung eines Menschen mit der Natur sein - geboren aus seiner Sehnsucht nach<br />

Natur und, für ihn, seiner Sehnsucht nach dem Paradies. Da er dies verbal nur begrenzt<br />

ausdrücken kann, bietet ihm der Garten dafür einen spezifischen Raum mit einer eigenen<br />

Gestaltungssprache. Deren Problem ist nur, dass es in unserer Kultur dafür keine echte<br />

Kommunikationsbasis gibt (wohl eine wissenschaftlich-rationale, die aber nicht den Kern<br />

seiner Paradiessehnsüchte trifft). Dafür müssen wir Grundlagen schaffen und dann lernen, mit<br />

ihnen zu arbeiten und zu denken.<br />

5. Verschiedene Menschen und verschiedene Gärten<br />

Seit den 90er Jahren beobachten wir mit dem wachsenden Reichtum in unserer Gesellschaft<br />

auch eine zunehmende Ästhetisierung unserer Lebensumwelt. Dies gilt auch für den Garten.<br />

Da es im Reformgarten durch die Verschiedenheit der Menschen keinen einheitlichen Stil<br />

mehr gibt, sondern nur in der Vielfalt der Stilrichtungenzeitlich relativ kurze Moden, ist es<br />

schwer, den heutigen Garten als eine Einheit zu erfassen.<br />

Tessin nennt für die letzten 50 Jahre in der Freiraumgestaltung drei große Gestaltungstrends:<br />

- nutzergerecht (70er Jahre),<br />

- ökologisch (80er Jahre),<br />

- künstlerisch (90er Jahre),<br />

von denen der „ökologische“ als Gestaltungskriterium im Hintergrund auch heute noch seine<br />

Bedeutung hat. Wenn man die gesamte Nachkriegszeit betrachtet, könnte man sagen:<br />

50er Jahre: Neue Leichtigkeit (eine kleine Gruppe von Gartengestaltern, die weitgehend<br />

dem Bornimer Kreis nahe steht, bringt mit Hilfe von<br />

„modernen“ Materialien eine gewisse „Leichtigkeit“ in die<br />

Gärten. Sie setzt sich damit von der „bodenständigen“<br />

Schwere der Gestaltung der nationalsozialistisch orientierten<br />

Gärten ab. Allerdings gilt dies weitgehend nur für eine<br />

kleine Nische im Hausgartenbereich. Im öffentlichen Grün<br />

konnte man dies gelegentlich bei Sitzplätzen, besonders in<br />

Verbindung mit Pergolen beobachten).<br />

60/70er Jahre: Vulgärfunktionalismus<br />

(Rationalismus ohne dessen geistigen Bezug. Wohlwollend<br />

ausgerückt: „Nutzergerecht“. Lange Zeit dominierend<br />

bestimmt von der Hannoverschen Schule).<br />

80er Jahre: Alternativer Garten<br />

(Erneuerung der alten ökologischen Gedanken aus den<br />

Anfängen der Reformbewegung. Viel diskutiert, in der<br />

Praxis aber nur selten konsequent umgesetzt. Es gab mehr<br />

gute Bücher zum Thema als entsprechende Anlagen).<br />

90er Jahre: Künstlerischer Garten<br />

(auch er ist weitgehend nur ein Diskussionsinhalt. Wenn<br />

man nach entsprechenden Anlagen fragt, wird man auf die<br />

Gartenschauen verwiesen, und darüber hinaus können keine<br />

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