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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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- gefragt ist oft das Exklusive (z.B. seltene Pflanzen),<br />

(Der Mensch übernimmt hier nur eine Beobachterrolle).<br />

Natur-Imitations-Typ:<br />

- mit Einzelelementen wird eine künstliche Natürlichkeit angestrebt<br />

(z.B. mit Teichfolien). Die Natur wird nachgemacht (die Gestaltung ist<br />

als solche kaum bemerkbar).<br />

- Der tätige Gartenbesitzer wird am Rande geduldet.<br />

Nutzer-Typ: - ausgegangen wird von Standort, Nutzungsart, Nutzungsintensität und<br />

zu erstellenden Baumaßnahmen.<br />

- Die Materialauswahl erfolgt nach Nutzungsanforderungen, Preis,<br />

Verfügbarkeit und Aussehen.<br />

- Der Nutzer versucht kreativ die Natur zur Geltung kommen zu lassen.<br />

Ein „naturnaher Garten“ hat nur einen Sinn in Bezug auf einen Standort und seine Nutzung.<br />

Gegen ihn sprechen (aus der Sicht der 68er) sein ideologisch hinterlegtes Schönheitsideal, die<br />

oft notwendige Pflege und seine zur Schau gestellte repräsentative Funktion. Das Öko-Design<br />

orientiert sich an einem Naturbild, ohne dass dieses etwas mit der Wesenhaftigkeit von Natur<br />

gemein hat. Ein Garten kann immer nur genutzte Natur sein, immer nur der Ausdruck einer<br />

bestimmten Kultur. In ihm gibt es keine Natürlichkeit ohne eine gleichzeitige Künstlichkeit.<br />

Ein Öko-Garten ist zunächst nur der Ausdruck einer unbefriedigten Sehnsucht nach Natur,<br />

gewachsen aus dem Zustand unserer Zivilisation, und deshalb ist der Wunsch nach ihm ernst<br />

zu nehmen.<br />

Heute sind große Teile unseres gärtnerischen Denkens von ökologischen Gedanken<br />

durchdrungen. Dazu gehören z.B. der Umgang mit dem Oberflächenwasser und die<br />

Zurückstellung der Funktionalität als alleinigem Maßstab bei der Planung. Auch das<br />

verstärkte Sehen des Außenraums als einen „sinnlichen Raum“ ist uns dadurch verstärkt<br />

bewusst geworden. Ursprünglich bestand die Alternativbewegung aus einem „diffusen<br />

Gemisch von Ethik und Naturwissenschaft“, durch sie rückte allerdings auch die<br />

Selbstverwirklichung wieder in das Gartengeschehen. Kienast spricht deren dilettantischen<br />

Ergebnissen die gleiche bescheidene Qualität zu wie denen des gärtnerischen Berufsstandes.<br />

Nach Kienast können wir in einem Garten „den sorgsamen Umgang mit der Natur wieder<br />

lernen, nicht indem wir sie schützen, sondern indem wir uns tätig mit der Natur<br />

auseinandersetzen“.<br />

- Ihr Schutz würde bedeuten<br />

+ den Erhalt des Status quo,<br />

+ die Schaffung keiner neuen Perspektiven,<br />

(letztlich eine resignative Haltung).<br />

- Ein Tätigsein dagegen<br />

+ eine Beeinflussung des Entwicklungsprozesses<br />

(z.B. eine Kontrolle der Folgen der Eingriffe),<br />

+ eine Mitgestaltung der Zukunft,<br />

+ die Möglichkeit eines kreativen Mitarbeitens.<br />

In einem Garten setzen wir in das Chaos der Natur das Rückgrat unserer Kultur in Form deren<br />

Ordnungsvorstellungen von Natur - einer Natur und einer Kultur, die sich in einem ständigen<br />

Wandel befinden.<br />

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