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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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- das einzige auffallende Element: Wasser und Skulpturen,<br />

- eine ganzjährige Grundstruktur der Pflanzungen durch Gehölze,<br />

- eine Bevorzugung kräftiger Farben mit guter Fernwirkung, jeweils<br />

konzentriert auf klare, abgegrenzte Flächen, die durch<br />

das Gräsergrün abgemildert werden.<br />

- große Beachtung der Attraktivität der Blütenstände nach der<br />

Blüte.<br />

- „kein Schnickschnack“,<br />

- Pflegeleichtigkeit.<br />

Die Gesamtwirkung seiner Gärten wird bestimmt von den Massen der ver-<br />

wendeten Stauden und deren ständigen Wiederholungen (oft als Gräser<br />

oder Großstauden in blockartigen Flächen oder breiten Streifen). Oehmes<br />

Lieblingspflanze ist Pycnantheum muticum (sie riecht nach Minze und<br />

wird von ihm großflächig verwendet).<br />

Den zurzeit größten Einfluss auf die deutsche Staudenverwendung übt vielleicht Holland und<br />

dort Oudolf aus. Die dortigen Gartengestalter stehen selber stark unter dem Einfluss der<br />

Naturgartenbewegung und von Mien Ruys, der dortigen großen Dame der Gartenarchitektur.<br />

Mien Ruys (1904 – 1999, ihr Vater war ein bedeutender Staudenzüchter, und beide gehörten<br />

zum Freundeskreis von Foerster; zeitweises Studium in Berlin,<br />

Praktikum in England, begann mit dem Anlegen von Versuchsgärten auf<br />

dem elterlichen Besitz. Heute erstrecken sich diese über 2,5 ha und<br />

bestehen aus 25 (Teil-) Gärten. Deren noch immer große Bedeutung liegt<br />

in ihrer Bepflanzung mit Stauden. Bei Mien Ruys unterscheidet man drei<br />

Schaffensperioden:<br />

- bis 1945 Privatgärten mit großen Staudenrabatten,<br />

- danach „schräge“ Periode: Gekennzeichnet von schrägen Linien<br />

als Kontrast zu den Gebäuden,<br />

- seit 60er Jahren: Wieder gerade Linienführung, strenge Form-<br />

schnittblöcke im Kontrast zur Staudenfülle.<br />

Kennzeichnend für sie war<br />

- die Erfassung des Wesens eines Raumes,<br />

- eine einfache funktionsorientierte Einteilung,<br />

- eine standortgemäße Pflanzung,<br />

- gemischte, der Natur nachempfundene Staudenrabatten.<br />

Ihren großen Einfluss auch auf die deutsche Gartengestaltung kann man<br />

daran erkennen, dass die Anregung zur Verwendung von Waschbeton-<br />

platten in den 60er Jahren und der von Bahnschwellen aus ihrem Büro<br />

kam.<br />

Innerhalb der Naturgartenidee gibt es zwei verschiedene Richtungen (beide haben sie mit den<br />

Ausgangsgedanken Willy Langes nichts zu tun, denn dieser ging vom Wunsch nach einer<br />

künstlerischen Überholung der deutschen Landschaft aus und kritisierte den architektonischen<br />

Stil von diesem Ansatz her):<br />

1. Biotopschutzorientiert (Schwarz, Witt):<br />

Ziel: Verbesserung der heimischen Artenvielfalt und die Funktions-<br />

fähigkeit der Ökosysteme. Fragen einer künstlerischen Gestaltung<br />

interessieren kaum. Unter der Vorgabe eines naturwissenschaft-<br />

lichen Vorgehens orientiert man sich an den kulturellen wertorien-<br />

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