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einzusetzen (letztere lassen sich relativ leicht in den Garten locken) oder die Ameisen durch<br />

entsprechende Bepflanzungen (z.B. Kerbel) zu vergraulen (sie pflegen die Läuse und<br />

verschleppen sie oft von Pflanze zu Pflanze, da sie deren süße Ausscheidungen mögen).<br />

Wer sich einen Naturgarten anlegt, geht von der Natur seines Gartens aus, dessen<br />

standortgemäßen Gegebenheiten, den Bedürfnissen der in ihm wachsenden Pflanzen und in<br />

ihm lebenden Tiere. Sein persönlicher Reichtum entsteht duch die Ausschöpfung seiner<br />

natürlichen Möglichkeiten. Sein Boden bekommt für ihn eine andere Bedeutung, die<br />

emotional in Richtung „Mutter Erde“ tendiert, ohne dass es kitschig sein soll - hier allein als<br />

Wertschätzung eines Ausgangspunktes des Lebens an sich.<br />

In einem Naturgarten werden die natürlichen Prozesse der Natur ganz anders wahrgenommen.<br />

Während unsere Kulturgärten als Grundgedanken etwas Statisches in sich bergen. Das für sie<br />

einmal vorgesehene Bild soll in seiner Art und Aussagekraft möglichst immer bleiben, bzw.<br />

wiederkehren, ist der Naturgarten prozessorientiert. Kennzeichnend für ihn ist die in ihm zum<br />

Ausdruck kommende Dynamik. Sie ist in ihm ein entscheidender Aspekt seines<br />

Naturerlebens, seiner biologischen Abläufe, seiner chemischen Prozesse oder physikalischen<br />

Kräfteeinwirkungen. Sie alle werden wahrgenommen und in ihrer spezifischen Ästhetik erlebt<br />

- erlebt u.a., weil sich sein Besitzer als bewusstes Glied in diesen Prozessen sieht und sich mit<br />

all diesen Phänomenen beschäftigen muß.<br />

Über manche Dinge kann man als Naturgartenfreund lächeln, z.B. über die kultische<br />

Verehrung mancher Naturelemente, z.B. des Kompostes, den es so ideal wie er immer<br />

dargestellt wird, nur in der reinen Lehre gibt (es werden nicht die notwendigen Temperaturen<br />

erreicht; kranke Pflanzenteile werden nicht so fern gehalten, wie es sein müßte; notwendige<br />

Arbeitsgänge werden eingespart, wie das Umsetzen), doch bleiben zwei wichtige Kriterien<br />

bestehen; eine Rückgewinnung von mineralischen und biologischen Ausgangselementen für<br />

die normalen Naturkreisläufe und das Bewusstwerden des Bodenlebens durch den Humus.<br />

Für uns Alltagsmenschen gibt es nur ein Leben oberhalb des Bodens. Das Leben in ihm ist<br />

uns völlig fremd. Niemand denkt daran, dass z.B. die Pflanzen in ihm auch über ihre Wurzeln<br />

atmen, atmen können müssen, wenn sie nicht sterben sollen.<br />

Ein Naturgarten steht für das Miteinander aller Lebewesen, in dem der Mensch nur ein Glied<br />

ist. Es ist ein Miteinander der Pflanzen in Pflanzengesellschaften, wie sie sich im Laufe der<br />

Jahrtausende für jeden Standort herausgebildet haben und aus deren Vorhandensein wir auf<br />

dessen Eigenschaften schließen können. Sogenannte Zeigerpflanzen geben uns den jeweiligen<br />

Säuregehalt, Nährstoffgehalt und Wasserhaushalt im Boden an. Z.B:<br />

(angegeben werden: Lichtzahl – Feuchtezahl – Reaktionszahl – Stickstoffzahl )<br />

- Giersch: Halbschatten – frische Böden – schwach saure bis schwach<br />

basische Böden – Stickstoffanzeiger.<br />

- Fingerhut: Halblicht – frische Böden – Säureanzeiger – mäßig<br />

stickstoffreicher Boden.<br />

- Scharbockskraut: Halbschatten – Feuchteanzeiger – schwach saurer bis<br />

schwach basische Böden – stickstoffreicher Boden.<br />

- Veilchen: Halbschatten – frischer Boden – mässig sauer – mässig<br />

stickstoffreich.<br />

(es gibt Tabellen, in denen alle unsere Wildpflanzen entsprechend bewertet<br />

werden. Aus der Zusammenstellung der Werte für die vorhandenen<br />

Pflanzenarten kann man sich ein guts Bild von den Eigenschaften seines<br />

Gartenstandortes machen).<br />

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