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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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74<br />

Sozialdarwinismus sich selbst entsprechend aggressiv ausgeblendet. George<br />

Soros formuliert die praktische Konsequenz: »Das Überleben des Stärksten<br />

ist zum Ziel unserer Zivilisation und Kultur geworden.« 209<br />

Die von Charles Darwin veröffentlichten Ideen zur Evolution des Lebens<br />

lassen sich als überwiegend materiell aufgefaßtes Entwicklungsbild<br />

verstehen. Sie passen insofern in hart-funktional naturwissenschaftlichtechnisch<br />

beschränkte Sichtweisen auf das Leben. Die Grundideen der<br />

Darwinschen Evolutionstheorie sind jedoch wissenschaftlich nicht<br />

genügend an der Realität geprüft und widersprechen beobachteten<br />

Phänomenen erheblich. Die Hintergründe dieser Aussagen sind vielfältig,<br />

u.a.:<br />

Der geniale Physiker Wolfgang Pauli 210 konstatiert zur wissenschaftlichtheoretischen<br />

Basis der Evolutionstheorie von Charles Darwin: »Heute<br />

scheint unter den Biologen ein theoretisches Modell der biologischen<br />

Evolution weitgehende Anerkennung gefunden zu haben, das auf einer<br />

Verbindung von „richtungslosen (random) Mutationen“ mit „Selektion“<br />

beruht. Letztere, von Darwin übernommen, bringt den Einfluß des Milieus<br />

zum Ausdruck. Dieses Modell der Evolution ist ein Versuch, entsprechend<br />

den Ideen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, an der völligen Elimination<br />

aller Finalität theoretisch festzuhalten. Diese muß dann in irgendeiner<br />

Weise durch Einführung des „Zufalls“ (chance) ersetzt werden. Als<br />

Physiker möchte ich hier kritische Bedenken geltend machen, daß dieses<br />

Modell bisher durch keine positive Wahrscheinlichkeitsbetrachtung gestützt<br />

ist. Eine solche müßte in einem Vergleich der aus dem Modell folgenden<br />

theoretischen Zeitskala der Evolution mit ihrer empirischen Zeitskala<br />

bestehen: es müßte gezeigt werden, daß […] Zweckmäßiges eine<br />

genügende Chance hätte, innerhalb der empirisch bekannten<br />

Zeit zu entstehen. Eine solche Betrachtung wird jedoch<br />

nirgends versucht. Statt dessen wird die Aufmerksamkeit von dieser<br />

Hauptfrage abgelenkt durch Hinweise, daß Unzweckmäßiges sicher zu<br />

Grunde geht oder daß ältere „vitalistische“ Begriffe (die gewöhnlich auf „-<br />

kraft“ enden) versagen. Während es sich bei den gesicherten Ergebnissen<br />

der Genetik (ebenso wie in der Atomphysik) um statistische Gesetze<br />

handelt, die durch Versuchsreihen an häufig vorkommenden reproduzierbaren<br />

Ereignissen aufgefunden und verifiziert wurden, sind für die biologische<br />

Evolution seltene oder sogar einmalige Ereignisse besonders<br />

209 Soros 1998, S. 258<br />

210 Biographische Hinweise zu Wolfgang Pauli werden im Kapitel «Modelle und „Messung“ I:<br />

Formalisierte selektive Wahrnehmung» gegeben.

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