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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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bedingungen verknüpft – unabhängig davon, ob es Menschen gibt, die<br />

diese Berechnungen noch „von Hand“ leisten können.<br />

2. Die Evolutionsraten in der Simulation geschehen nicht in Echtzeit,<br />

sondern in der extrem beschleunigten Zeit des Prozessortaktes.<br />

3. „Evolution“ im Rechner bleibt simuliert und damit qualitativ grundsätzlich<br />

verschieden von der Entwicklung von Leben.<br />

4. Veränderungen des biologischen Erbgutes entstehen aus unterschiedlichen<br />

Ursachen, die nicht nur zufällig sind. Diese Ursachen äußern sich<br />

naturwissenschaftlich betrachtet durch die Veränderungen des Erbmaterials<br />

durch Einwirkungen erbgutverändernden Strahlen und Stoffe<br />

sowie durch Genübertragungen. Das Thema Psychosomatik bzw. der<br />

Einfluß geistiger Prozesse auf das Erbmaterial wurde meines Wissens<br />

noch nicht wissenschaftlich untersucht.<br />

5. Der Übergang von dem, was üblicherweise als tote Materie angesehen<br />

wird zum Leben, dürfte außerhalb der Reichweite der Evolutionstheorie<br />

im Sinne Darwins liegen.<br />

6. Äußerlich ähnliche Ergebnisse von Prozessen können unterschiedlichen<br />

Prinzipien entstammen.<br />

Damit ist die Darwinsche Evolutionstheorie mindestens genauso Ideologie<br />

wie Theorie. Das hat für eine Gesellschaft, die sich Wissenschaft und<br />

Aufklärung verschrieben hat, ähnlich realsatirische Qualitäten, wie die<br />

Tatsache, daß Schumpeter in wesentlichen Teilen sozialistisch dachte.<br />

Es ist also wegen Einseitigkeit irreführend gedacht, wenn aus Sicht der<br />

Kontingenztheorie geglaubt wird, »Organisationen müßten sich an ihr<br />

Umfeld anpassen« oder wenn in der Sprache der Populationsökologie davon<br />

ausgegangen wird, »Umfelder »wählten« die Organisationen »aus«, die<br />

überleben sollen« 215 .<br />

Ein weiterer schwerwiegender Mangel des Evolutionsverständnisses von<br />

Charles Darwin ist mit Blick auf die Realitäten des Wandels von Leben, daß<br />

es auf einem linearen Bild von Entwicklungsprozessen basiert. In der<br />

modernen naturwissenschaftlichen Forschung (u.a. neuere Evolutionstheorie,<br />

Chaosforschung, Theorie dissipativer Systeme) schlägt sich mittlerweile<br />

die von Kauffmann in der natürlichen Evolution gesehene Tatsache nieder,<br />

daß „Realweltsysteme“ sich nicht gleichmäßig linear verhalten, sondern daß<br />

Phasen relativer Stabilität und relativen Gleichmaßes von Umbruchphasen<br />

abgelöst werden. In diesen Umbruchphasen können geringste Veränderungen<br />

zu »plötzlichen Gestaltveränderungen« führen, die im Vorhinein kaum<br />

215 Vgl. Morgan 1997, S. 103.

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