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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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man auch Phase der Maschinenerstarrung nennen. Drängt der Schatten der<br />

Differenzierungsphase so mit Vehemenz in den Alltag, steht ein weiterer<br />

Entwicklungsschritt an.<br />

12.4.4.3 Die Integrationsphase<br />

In der Integrationsphase wird das Mangelsystem der Differenzierungsphase<br />

in der Entwicklung nach innen dominant: das soziale Subsystem. Die durch<br />

Sklerotisierung und Desorientierung krisenhaft verstärkten Kommunikationsprobleme<br />

der Differenzierungsphase finden ihre angemessene Antwort<br />

in der Entfaltung des sozialen Subsystems in der Organisation aus der<br />

Gemeinschaft der arbeitenden Menschen heraus 1159 . Im Zuge dieser<br />

Entwicklung wird mit dem in der Differenzierungsphase ausgebildeten<br />

mechanistischen Denken in Bezug auf den Menschen, sein Denken und<br />

seine Seelenwirklichkeit gebrochen. Idealerweise führt das dazu, daß der<br />

Irrealität und selektiven Blindheit mechanistischer Weltbilder in Bezug auf<br />

menschliche Lebenswelten genügt werden kann, indem diese in ein größeres<br />

nichtmechanistisches Ganzes eingefügt und so umgebildet werden. So kann<br />

eine Entwicklung hin zu organisch-ganzheitlichem Denken und Handeln der<br />

Organisation selbst und bezüglich der beteiligten Menschen und Gruppen<br />

erfolgen. 1160<br />

Es entstehen damit die Kommunikationsfähigkeiten und die Kommunikation,<br />

deren Mangel am Ende der Differenzierungsphase krisenverursachend<br />

war. Die Fähigkeiten der Pionierphase, flexibel am Bedarf der Kunden<br />

orientiert Leistungserbringung zu gestalten sowie die technisch-systematischen<br />

Kompetenzen aus der Differenzierungsphase, werden in der Integrationsphase,<br />

ausgehend von der Entwicklung des sozialen Subsystems, zu<br />

einer neuen Einheit umgewandelt und zusammengebracht. Es entsteht ein<br />

»Trialog« der nunmehr voll ausgebildeten drei Subsysteme, die integriert<br />

und differenziert als eine Einheit zu wirken beginnen und an den Anforderungen<br />

des geistig-kulturellen, des sozialen und des technisch-instrumentellen<br />

Subsystems ausgerichtet sind. 1161 Mit der bewußten Entwicklung des<br />

auf der Mikroebene Menschen und auf der Makroebene Organisationen voneinander trennt und in<br />

dieser Weise die Übernahme von sachlicher, menschlicher und organisatorischer Verantwortung<br />

durch Menschen und Organisationen erschwert. (Vgl. Glasl 1994, S. 22 f.; Glasl et al. 1996, S. 65<br />

ff.)<br />

Nicht zuletzt gilt: Menschen in einer Gesellschaft, die sich Freiheit und Selbstbestimmung auf die<br />

Fahnen geschrieben hat, in einen steuerbaren Apparat einfügen zu wollen, muß zu inneren<br />

Widersprüchen führen, die sich entsprechend Ausdruck verschaffen.<br />

1159 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 40 f., S. 70.<br />

1160 Vgl. Glasl 1994, S. 13 ff.<br />

1161 Vgl. Glasl 1994, S. 14 f.

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