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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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Unverzichtbare Basis sinnvoll gestalteten Geldes ist die Orientierung an<br />

einer elementaren Qualität realwirtschaftlichen Handelns: quantitative<br />

Ober- und Untergrenzen. Die alternativlose Prägung des Geldes durch den<br />

Mechanismus von Zins- und Zinseszins wird so als elementarer Mangel des<br />

tradierten westlichen Geldsystems deutlich. Mathematisch begründet wird<br />

so der Wahn institutionalisiert, die Ergebnisse wirtschaftlichen Handelns<br />

könnten ewig und unbegrenzt wachsen. Diese Tatsache entspricht der<br />

tradierten vordergründig funktionalen und hintergründig trieb- und suchtgetriebenen<br />

Wirtschaftsideologie. Es fehlen Begrenzungen des folgenreichen<br />

Zinses-Zins-Mechanismus in Form einer ausgleichenden Eigenschaft des<br />

Geldes, die den auf- und abwärts gerichteten Schwankungen der quantitativen<br />

Seite wirtschaftlichen Handelns entspricht. Daraus folgt, daß das Geld<br />

eine vierte Funktionalität braucht, die zweiwertig-polar ist. Eine solche<br />

vierte Funktion würde über die drei traditionellen Funktionen (Preisaufbewahrung,<br />

Rechnungseinheit, Tauschvermittlung) hinausweisen und diese<br />

umformen. Mein Vorschlag hinsichtlich Benennung der vierten Funktion ist<br />

Ausgleich-Maßfindung. 444 Sie ist eine Mäßigung und Heilung der Polarität<br />

von Überhitzung und Zusammenbruch, die damit verbunden ist, daß Aufbau<br />

und Abbau im gegenwärtigen Geld nicht institutionalisiert sind. Damit wird<br />

über den Umweg polar angeordneter wirtschaftlicher Schattensymptome<br />

deutlich, daß neben der senkrechten Polarität Zweck-Mittel die zweite<br />

Polarität Aufbau-Abbau das Geld und den Umgang mit ihm ausmacht.<br />

In Verbindung mit den oben betrachteten Phänomenen von Euphorie und<br />

Depression wird deutlich, daß die polaren Qualitäten, die mit Geld verbunden<br />

sind, bisher weitgehend kollektiv, einseitig, diagonal verbunden und nur<br />

an der Oberfläche teilbewußt gelebt werden. So verbinden sich im Schatten<br />

entweder Identitätssuche im Geld und ökonomische Überhitzung oder<br />

ökonomischer Zusammenbruch und mißlingende Funktionalisierung des<br />

Geldes. Die sinnbildende Mitte des Prozesses wird durch diese Flucht in<br />

Extrempole ins Unbewußte gedrängt. Der Verlust innerer Orientierung von<br />

Menschen und Organisationen ist Ausdruck und Folge dieser Phänomene.<br />

Mit dieser deutenden Beschreibung werden die oben beschriebenen<br />

Auswüchse in individueller und kollektiver Euphorie und Depression<br />

erklärbar, die mit konventionellen Marktprozessen verbunden sind.<br />

444 Die Grundlage der Formulierung und Interpretation der waagerechten Polarität in diesem Kapitel<br />

ist «Mysterium Geld: Emotionale Bedeutung und Wirkungsweise eines Tabus» von Bernard A.<br />

Lietaer. (Vgl. Lietaer 2000)

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