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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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132<br />

Bedeutung für orthodox gedachtes und gehandhabtes Wirtschaften sind<br />

theoretische Grundlagenarbeiten zu diesem Ansatz gleich zweimal mit dem<br />

Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet worden 387 .<br />

3.8.2 Modernes Credo und erfolgreich-aggressive Mission<br />

Das Modell des Shareholder Value dominierte seit Beginn der neunziger<br />

Jahre des 20. Jahrhunderts die öffentlichen Diskussionen und Handlungszwänge<br />

von dem was Wirtschaft ist und sein sollte. Mittlerweile scheint das<br />

Modell einerseits zum Alltagsvokabular und zur Selbstverständlichkeit<br />

geworden zu sein, andererseits finden zunehmend kritische Stimmen Gehör.<br />

Die Ausformulierung des Ansatzes mit konzeptionellem und pragmatischem<br />

Anspruch hat Alfred Rappaport geleistet. Er erhebt den Anspruch, daß der<br />

Ansatz die Art und Weise repräsentiert, »in der rationale Teilnehmer in<br />

einer Marktwirtschaft den Wert von Vermögen bewerten – welchen Cash 388<br />

das Vermögen im Laufe der Zeit erwartungsgemäß erzielen kann, angepaßt<br />

um das entsprechende Risiko dieser Cash-Ströme« 389 . Alfred Rappaport hält<br />

es 1999 für »mehr als wahrscheinlich, daß innerhalb der nächsten zehn<br />

Jahre Shareholder Value der global anerkannte Standard zur Messung des<br />

Geschäftserfolgs sein wird.« 390<br />

Er beansprucht darüber hinaus für den Shareholder-Value-Ansatz den<br />

Alleinvertretungsanspruch für die rationale Bemessung des Wertes von<br />

Vermögen durch alle Teilnehmer einer Marktwirtschaft 391 .<br />

Im Vorwort des in der Hochschule St. Gallen beheimateten Übersetzers<br />

Wolfgang Klein findet diese Haltung eine verstärkte Fortsetzung. Klein<br />

vertritt die Auffassung, daß der Shareholder-Value-Ansatz grundsätzlich<br />

international für Unternehmen unabhängig davon anwendbar sei, ob sie<br />

börsennotiert seien oder nicht. Das von ihm übersetzte Buch sei »außerordentlich<br />

wichtig«. Auf ihm beruhten »alle bislang erschienenen brauchbaren<br />

Veröffentlichungen zum Thema «Shareholder Value» und zur wertorientierten<br />

Unternehmensführung«. Bei genauer Betrachtung entpuppten sich<br />

387 Franco Modigliani erhielt 1985 den Nobelpreis für seine bahnbrechende Analyse über das<br />

Sparverhalten und über die Finanzmärkte. (Vgl. wikipedia.org 2004a, S. 2.)<br />

Merton Miller erhielt 1990 den Nobelpreis für »seine grundlegenden wissenschaftlichen Beiträge<br />

zur Theorie der Unternehmensfinanzen«. (Vgl. wikipedia.org 2004a, S. 2.)<br />

Zwei wichtige Grundlagenarbeiten zum Shareholder Value veröffentlichten Miller und<br />

Modigliani gemeinsam. (Vgl. Miller et al. 1958; Miller et al 1961)<br />

388 Geld von A-Z: Asche, Kohle, Geld, Moneten, Penunze, Zaster…, zappenduster; diese<br />

Aufzählung ist ein stark verkürzter Teil eines unveröffentlichten Vortrags von Fritz Pasierbsky<br />

am 18.11.2000 in der Universität Paderborn.<br />

389 Rappaport 1999, S. XI<br />

390 Rappaport 1999, S. XI; S. 1 f.<br />

391 Vgl. Rappaport 1999, S. XI.

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