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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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– geistig gleichschaltende – Kräfte aufbauen, denen sich man sich nur unter<br />

Aufbietung kräftig gelebter individueller Humanität entziehen kann 546 . Die<br />

Toten infolge wirtschaftlich-kriegerischen Fundamentalismus sind jedoch<br />

kaum weniger, als die der anderen Fundamentalismen. Bewußte<br />

Verantwortungsübernahme sieht anders aus.<br />

Konkurrenz um die besten Ideen und Produkte erscheint als notwendige<br />

„Triebkraft“ von Fortschritt – solange sie sich mit authentisch gelebter<br />

geistiger Vielfalt paart. Kriegerische Haltungen führen jedoch nicht zu<br />

Vernunft oder Rationalität. Mit Radikalisierung und Eskalation solcher<br />

Haltungen wuchern Unterdrückung von Individualität, ganzheitlicher<br />

Verantwortung und Vielfalt und zunehmend wird beschränkte Rationalität<br />

enger beschränkt. Schließlich kommt rational verpackte Beschränktheit auf<br />

und endlich verbleibt oberflächlich betrachtet nur noch Beschränktheit.<br />

Damit können zu schlechter Letzt die destruktiven Kräfte, die mit Glasl<br />

formuliert nach menschlichen Maßstäben nicht mehr zu beurteilen sind, in<br />

die der positiven und vitalen Bindungen beraubte menschliche Entleertheit<br />

einziehen und perverse oder bestialische kulturzerstörende Wirkungen<br />

entfalten. „Beschränktheit“ deutet dabei nicht auf mangelnde Intelligenz,<br />

sondern weist auf die Blindheit gegenüber der Destruktivität hin, die mit<br />

zunehmender Eskalation direkt und unmittelbar selbstzerstörend wirken. Im<br />

Zusammenhang mit wirtschaftlichen Handlungsmustern, die aus der<br />

Metapher Krieg abgeleitet sind, kann man die Virulenz des Potentials zur<br />

Selbstzerstörung aktuell (a.d. 2007) an Szenarien zur Entwicklung des<br />

Erdklimas vergegenwärtigen, in denen UN-Studien davor warnen, daß ohne<br />

radikale Umkehr im Verbrauch fossiler Energieträger der Klimawandel in<br />

irreversiblen Katastropheszenarien münden kann, an deren Ende auch<br />

ökonomisch „kein Stein mehr auf dem anderen steht“. 547<br />

Eigenverantwortung heißt, daß man soweit möglich für die Leistungen zahlt, die man bezieht,<br />

und daß man die Leistungen aufgrund genügender Informationen selbst auswählt.<br />

546 Vgl. Glasl 1997, S. 269 f. Glasl benutzt diese Metapher für die Qualität geistiger<br />

Regressionsmechanismen, die in tiefer eskalierenden Konflikten ab Stufe 6 (Drohstrategien) an<br />

der letzten Schwelle vor kriegerischen Handlungen um sich greifen. Der Begriff<br />

morphogenetische Felder zeigt, daß geistige (Kraft-)Felder grundsätzlich vorhanden sind. (Vgl.<br />

Sheldrake 1999; Sheldrake et al. 1997) Entscheidend für Ihre Bewertung ist, ob mit Ihnen ein Sog<br />

zur Ent-Ichung oder eine Stärkung von Individualität verbunden ist.<br />

547 Stefan Rahmstorf (Potsdam Instititute for Climate Impact Research) formuliert den Kern des<br />

Problems: »Unsere Ökosysteme, Landwirtschaft und Siedlungsstrukturen sind an das heutige<br />

Klima angepaßt; jeder zu starke und rasche Wechsel kann zu großer Not führen. Gerade die<br />

Erkenntnis, daß das Klimasystem zu plötzlichen Sprüngen neigen kann, sollte uns sehr vorsichtig<br />

machen.«<br />

»Broecker hat es einmal so formuliert: Das Klima ist ein unberechenbares wildes Tier, und wir<br />

pieksen es mit Stöcken und reizen es.«<br />

»Wir haben heute die technologisch fortgeschrittenste und wirtschaftlich potenteste Kultur, die<br />

dieser Planet bislang gesehen hat. Wir können bei klugem und vorausschauendem Handeln die<br />

Klimaänderungen in erträglichen Grenzen halten und das wilde Tier nicht zu stark reizen. Doch<br />

haben wir auch die moralische Stärke, für die langfristigen Folgen unseres Handelns die<br />

Verantwortung zu übernehmen?« (Rahmstorf 1999)

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