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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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94<br />

Ausformung der Dreiheit die direkte Integration des Weiblichen. Die<br />

Polarität männlich-weiblich ist innerhalb der Trinität entsprechend der<br />

linkshemisphärisch-vermännlichten Kultur des Abendlandes nur mit der<br />

männlich-trennenden-rationalisierenden Seite vertreten.<br />

Die (Re-)Integration des Weiblichen würde den Übergang von der Drei zur<br />

Vierzahl bedeuten, die traditionell die Zahl des Irdischen und des Materiellen<br />

und damit des Mütterlich-Schöpfenden ist: Mater (lat.) – die Mutter,<br />

aber auch die Schöpferin, die Quelle 263 .<br />

Es gibt ein Phänomen, daß das Modell der funktionalen Festlegung in linke<br />

und rechte Hemisphäre und zugleich das aktuelle Maschinenmodell des<br />

Bewußtseins als Produkt der Maschine Gehirn infrage stellt. Einem jungen<br />

Mann wurde im Alter von 11 Jahren die linke Hälfte des Gehirns entfernt.<br />

Mit 23 wird ihm nach längerer Rekonvaleszenz ein »vollständiges und<br />

ungeteiltes Ich« attestiert. Er hat Abitur, ist Rettungstaucher, ist sozial<br />

eingebettet und verfügt über einen überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten.<br />

264 Dieser Fall ist ein Hinweis auf die physiologische Formbarkeit<br />

des Gehirnes durch geistige Entwicklungen und darauf, daß das es nicht<br />

angemessen ist, männlich und weiblich, links und rechts wie gewohnt scharf<br />

zu trennen – und damit statt des Miteinander das Entweder-Oder zu stark zu<br />

betonen.<br />

Mit der (Re-)Integration des Weiblichen ist im Rückblick, in der<br />

Vernetzung und in der Vorausschau weit mehr verbunden, als „nur“ eine<br />

Wandlung von Geld und eine Integration von verdeckt wirkenden<br />

Qualitäten, andeutungsweise:<br />

1. Das Weibliche ist auch in patriarchalischen Kulturen nicht verloren,<br />

sondern „nur“ marginalisiert, diskreditiert und zugleich prominent. Wer<br />

kennt nicht die despektierliche Bemerkung über eine gelungene Ehe, die<br />

sich dadurch auszeichne, daß die Frau den Mann im Glauben lasse, er<br />

habe etwas zu sagen, indem sie ihm die meisten (immer die unwichtigen)<br />

Entscheidungen überläßt? Jede Art Gleichberechtigung braucht<br />

demgegenüber des Zurücktreten von „Spielen“ der Macht hinter authentische<br />

Verantwortlichkeit und authentisch werdende Konfliktfähigkeit<br />

– im privaten wie im öffentlichen Leben.<br />

2. Das Weibliche bekommt im römisch-katholischen Christentum durch<br />

die Figur und Verehrung der Maria prominenten religiösen Status und<br />

ist zugleich z.B. durch die Nicht-Zulassung zum Priesteramt aus der<br />

263 Vgl. Langenscheidt 1963, S. 326, Kluge 1999, S. 545, Endres et al. 1998, S. 101 ff.<br />

264 Vgl. Traufetter 2003, S. 30.

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