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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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338<br />

keiten würden immer überwunden durch Gegenwirkungen, die von Natur<br />

aus eines Tages auftauchen und spürbar werden würden. Der Ort des<br />

Menschen ist die Mitte zwischen den Gegensätzen, wie Bohr es Pauli<br />

gelehrt und gezeigt hat. In ihm verbindet sich Innen und Außen, und zwar<br />

mit Hilfe der Stelle oder Qualität, die Menschen früherer Epochen als Seele<br />

bezeichnet und ganz selbstverständlich verstanden haben.« 850 Die weit über<br />

die klassische Physik hinausreichende Bedeutung der Arbeiten Paulis im<br />

Hinblick auf die Entwicklung des Menschen ist bisher kaum beachtet<br />

worden. 851 Er personifizierte buchstäblich und „hinterücks-vordergründig“<br />

die Tatsache, daß Person und Werk nicht voneinander zu trennen sind und<br />

daß im Kern des Menschen Energien sind, die mit konventionellen naturwissenschaftlichen<br />

Methoden nicht greifbar sind. Das „Zweite Paulische<br />

Ausschließungsprinzip“ war unter seinen Kollegen allgemein anerkannt und<br />

noch mehr gefürchtet. Es besagte. »Es ist unmöglich, daß sich Professor<br />

Wolfgang Pauli und ein funktionierendes Gerät im gleichen Raum befinden.«<br />

Auch prominente Kollegen, die ihnen als nicht-meßbar Erscheinendes<br />

ignorierten oder ablehnten, verweigerten Pauli den Zutritt zu ihren Labors<br />

und zollten damit höchst physikalischen Auswirkungen der »Aura« Paulis<br />

praktischen Tribut. 852 Fischer öffnet den bedeutungsvollen Hintergrund<br />

dieser aus rationaler Sicht amüsant-obskuren Erscheinungen, indem er das<br />

übliche Steckenbleiben im verschämt anekdotischen Betrachten des<br />

Außergewöhnlichen – Professorenmarotten und nützliche Sonderlinge? – im<br />

Verhältnis zum konventionellen wissenschaftlichen Weltbild einordnet.<br />

»Die in ihnen zutage tretende Symmetrie zwischen den beiden Sphären, die<br />

850 Vgl. Fischer 2000, S. 67.<br />

851 Der interessierte Leser sei verwiesen auf Atmanspacher et al. 1995 sowie auf Pauli et al. 1992.<br />

M.-L. v. Franz zitiert die Alchemistenweisheit »nonnulli perierunt in opere nostro« ((lat.) ≈<br />

ziemlich viel in unserem Werk wird von Falschem zeugen), um zugleich auf die tiefe Bedeutung<br />

und die Mut und Besonnenheit fordernde Schwierigkeit des durch Pauli angezeigten<br />

Wandlungsweges hinzuweisen. (Vgl. Franz 1992, S. 331 f.) Das ergebe sich vollkommen<br />

zwangsläufig aus der Tatsache der Notwendigkeit einer »totalen Umstellung des Bewußtseins«<br />

(Franz 1992, S. 332)<br />

852 Pietschmann 1995, S. 43. »Die Kollegen von Pauli […] waren sich nämlich darüber einig, dass<br />

ihn eine etwas geheimnisvolle und unheimliche Aura zu umgeben schien, die sich in dem Pauli-<br />

Effekt manifestierte.« (Fischer 2000, S. 134)<br />

Viele Zeitzeugen berichten dementsprechend, daß das Prinzip real war. (Vgl. Pietschmann 1995,<br />

S. 44.) »Auch ganz nüchterne Experimentalphysiker waren der Ansicht, dass von Pauli seltsame<br />

Wirkungen ausgingen. Man glaubte z.B., seine blosse Anwesenheit in einem Laboratorium<br />

erzeuge allerhand experimentelles Missgeschick, er erwecke gleichsam die Tücke des Objekts.«<br />

(Enz 1995, S. 23) Berühmte Physiker-Kollegen Paulis zogen es daher vor, ihm grundsätzlich den<br />

Zutritt zu ihren Laboratorien zu verwehren, auch wenn sie wie Otto Stern mit ihm befreundet<br />

waren. (Vgl. Enz 1995, S. 23.) Pauli schrieb an C.G. Jung: »Hier hat es sich ereignet, daß das<br />

ganze Cyclotron der Princeton University vollständig abgebrannt ist (die Ursache der Entstehung<br />

des Brandes ist nicht bekannt). Ist es ein «Pauli-Effekt»?« (Pauli zitiert nach Pietschmann 1995,<br />

S. 43 f.)<br />

Ein Zyclotron (moderne deutsche Schreibweise) ist ein Beschleuniger für Protonen und schwere<br />

Ionen auf der Basis eines starken Dipolmagneten. (Vgl. Brockhaus Bd. 24, S. 675 f.)

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