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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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Gleichheitsgrundsatzes. Die Gegebenheiten können sich jedoch wandeln. Je<br />

mehr sich Führung als Dienstleistung für Leistungserbringer begreifen kann<br />

und will, desto weniger stehen Sonderrechte der Führung im Vordergrund<br />

und umso geringer werden auch sachlich und/oder konzeptionell begründete<br />

Ungleichheiten im sozialen Subsystem.<br />

Insgesamt enthält das soziale Subsystem immer die Realitäten der Organisation,<br />

in denen geregelt ist, wie man zueinander steht und wie man miteinander<br />

umgeht. Diese können in unterschiedlichen Formen erschlossen,<br />

dargestellt und verdeutlicht werden. 1102<br />

Im technisch–instrumentellen Subsystem geht es um den zweckgerichteten<br />

Einsatz der Fähigkeiten der Menschen, der physischen Mittel sowie der<br />

Abläufe und Prozesse der Leistungserbringung. In diesem Subsystem ist<br />

objektivierbare Zweckorientierung verortet. Die Basis dieser Orientierung<br />

ist im geistig-kulturellen Subsystem geleistete subjektive Ziel- und<br />

Zweckfindung. Das technisch-instrumentelle Subsystem ist daher nur in den<br />

Grenzen seiner funktionalen Ausgestaltung rational.<br />

Die Orientierung an objektivierbaren Zielen und Zwecken der Gesamtorganisation<br />

braucht die Haltung des uneigennützigen Einsatzes von Ressourcen<br />

jeder Art zur Lösung der Probleme anderer, damit der Prozeß der Leistungserbringung<br />

durch die technisch-instrumentellen Prozesse optimal gestützt<br />

bzw. erbracht werden kann. 1103 So wird die durch Arbeitsteilung<br />

entstehende Notwendigkeit zur Kooperation deutlich. Glasl et al. sowie die<br />

Autoren der Standardwerke zur schlanken Produktion James P. Womack<br />

und Daniel T. Jones nennen das zugehörige synergetische Prinzip auch<br />

Geschwisterlichkeit 1104 .<br />

Wenn also Kultur bis hinein in den Alltag des technisch-instrumentellen<br />

Subsystems gelingt, kann schließlich das entstehen, was Burkard Sievers als<br />

Weisheit von Organisationen sieht, die sich mehr in der Gestalt des Ganzen<br />

1102 Die formellen Aspekte dieses Subsystems findet man in Organigrammen und<br />

Organisationshandbüchern. „Ungeschriebene Gesetze“, Gewohnheiten sind teils bewußt, teils<br />

unbewußt und/oder informell Teil dieses Subsystems.<br />

Ergänzt man die archetypischen Ausdrucksformen des Politisch-Sozialen (das Zueinander-stehen<br />

und das Miteinander-umgehen) im Hintergrund um den Begriff des „energetischen“ bzw. des<br />

»morphogenetischen« Feldes, eröffnet sich eine zusätzliche Möglichkeit, dieses Subsystem in<br />

Organisationen sichtbar und von dort aus bewußt lebbar zu machen: das Familienstellen bzw. das<br />

Organisationsstellen nach Bert Hellinger. (Vgl. zur Einführung Schäfer 1997 sowie weitere<br />

Bemerkungen im letzten Kapitel dieser Abhandlung.)<br />

1103 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 11 ff.; Glasl 1997, S. 116 ff.<br />

1104 Vgl. Glasl 2005, S. 18. In älteren Veröffentlichungen findet man im gleichen Kontext das nicht<br />

geschlechtsneutral formulierte Prinzip Brüderlichkeit, das durch Rudolf Steiner auf die Ideale der<br />

französischen Revolution (liberté, egalité, fraternité) zurückgeführt wurde. (Vgl. Barkoff 1997,<br />

Steiner 1985, S. 87 ff.) Die geschlechtsneutrale Formulierung »Geschwisterlichkeit« ist wegen<br />

der Gleichwertigkeit von Mann und Frau zeitgemäßer und vorzuziehen.

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