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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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tung 1242 geben Hinweise darauf, welchen Schweregrades die pathologischen<br />

Prozesse in einer Organisation sind.<br />

Die damit skizzierten Bilder von Krankheit und Gesundheit sind jedoch nur<br />

ein erster wichtiger Schritt, mit organisatorischen Prozessen anders und<br />

nicht nur funktional umzugehen. Sie sind Ausdruck dafür, daß Organisationen<br />

nicht als Maschine, sondern im erweiterten Sinn als Lebensform<br />

betrachtet werden, durch die und in denen sich Menschen in ihrer Individualität<br />

einbringen und Ausdruck verschaffen. Konkrete Maßnahmen<br />

bedürfen jedoch der Konkretisierung der allgemeinen Begriffe in konkrete<br />

Krankheitsbilder und daraus abzuleitende Heilungsansätze. Die folgenden<br />

spezifischen Krankheitsbilder betreffen die vitalen Grundlagen einer<br />

Organisation und sind daher geeignet, existentielle Krisen und Wandlungsprozesse<br />

anzustoßen.<br />

12.8.1.2 Eßstörungen und Organisationsstrategie<br />

Wesentliche Qualitäten organisatorischen Handelns drücken sich in<br />

„Nehmen“, „Geben“ und „Verarbeiten“ von „Stofflichem“ und „Nicht-<br />

Stofflichem“ aus. Geld drückt wiederum in spezifischer Weise das<br />

Geschehen in modernen Organisationen aus, durchdringt und trägt in<br />

gewisser Weise Austauschhandlungen mannigfaltiger Art als Bote. Daher<br />

sind der Umgang mit Geld und die damit offenbar werdenden psychologischen<br />

Qualitäten mit diesem „Nehmen“, „Geben“ und „Verarbeiten“ und<br />

den einschlägigen Möglichkeiten krankhafter Muster eng verbunden. Im<br />

Vordergrund stehen dabei oft die Habgier und das dazugehörende „Einverleiben“<br />

und der mehr oder weniger bewußte Glaube an banale Machbarkeit.<br />

1243 Diese Haltungen sind jedoch weder die einzigen noch die gesündesten<br />

Formen des Umgangs mit Erscheinungsformen des Lebendigen, zu<br />

denen auch moderne Organisationen zählen.<br />

alltägliche selektive Wahrnehmung und Deutung und deren Intensivierung in Konflikten und<br />

daraus folgende Informationsverluste werden durch diese Begriffswahl ausgeblendet]. Auf der<br />

Ebene von Verlusten spricht Türk von Symptomen wie Apathie, Ritualismus, Zusammenbruch<br />

der Selbstwertschätzung, Rebellion, Isolation und Sabotage.<br />

1242 Die Ausbreitung ist im Realfall in verschiedener Hinsicht so zu prüfen, daß den Gegebenheiten<br />

einer konkreten Organisation entsprochen wird. In den Dimensionen Türks gedacht, ist auf der<br />

Ebene der Personen, der Organisation und des Miteinander-Umgehens zu untersuchen, welche<br />

Muster und Prozesse sich in welchem Schweregrad ausgebreitet haben. Im Modell von Glasl et<br />

al. gedacht, ist durch die Wesenselemente hindurch die Organisation als Ganze zu untersuchen.<br />

Weiterhin ist es naheliegend regionale Ausbreitungen und Verknüpfungen bzw. Ausbreitungen in<br />

das Organisationsumfeld zu untersuchen.<br />

1243 Damit ist das Thema angesprochen, das Erich Fromm unter der Überschrift «Haben oder Sein»<br />

bearbeitet hat. (Vgl. Fromm 1982.)

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