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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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xvi<br />

Welche logische Möglichkeit der Ableitung eines Satzes über den Charakter<br />

der grundsätzlichen (Un-)Sicherheit des Wissens aus dem Axiom besteht<br />

noch? Man könnte versuchen, den Satz abzuleiten, daß dem Menschen<br />

sicheres Wissen eben nicht grundsätzlich versagt ist. Damit sind alle<br />

logischen Möglichkeiten bezüglich des (Nicht-)Vorhandenseins einer<br />

Erkenntnisgrenze abgedeckt. Wenn man das tut, gerät man jedoch in direkten<br />

Widerspruch zur Annahme der Erkenntnisgrenze, auf der die Definition<br />

der hier behandelten Welt fußt. Wenn uns sicheres Wissen nicht grundsätzlich<br />

versagt ist, besteht keine prinzipiell unüberwindbare Erkenntnisgrenze.<br />

Damit ist eine Welt mit geistigem und materiellem Inhalt logisch haltbar,<br />

nicht jedoch die Vermutung, der Mensch wäre zur Wahrheitserkenntnis<br />

prinzipiell unfähig.<br />

Damit führt die Betrachtung der geistig-materiellen Welt mit unüberwindlicher<br />

Erkenntnisgrenze zu dem Resultat, das mit Feld 3 des Tableaus identisch<br />

ist. Die Welt hat also einen geistigen und einen materiellen Inhalt.<br />

Eine prinzipielle Erkenntnisgrenze besteht nicht, der Mensch kann sich zur<br />

Fähigkeit der Wahrheitserkenntnis hin entwickeln. Es bleiben dennoch folgende<br />

Fragen zur Beantwortung offen:<br />

1. Ist die Welt rein geistig, ohne Materie?<br />

2. Wenn sie nicht rein geistig, ohne Materie, ist: Sind Irrtümer möglich<br />

und wie kommen diese im Prinzip zustande?<br />

Wenn die Welt rein geistig wäre, dann würde man in der Wahrnehmung des<br />

Geistes direkt die geistig vorhandenen Zusammenhänge und Naturgesetze<br />

erkennen können. Damit wären Erkenntnisirrtümer unmöglich. Alles, was<br />

man denkend behandelt, erscheint in diesem Fall in der vollen Wahrheit.<br />

Erkennende Individuen könnten sich dann nur in dem unterscheiden, was<br />

sie sich bisher erkennend zu eigen gemacht haben, nicht aber in bezug auf<br />

die Erkenntnisirrtümer, die in dieser Welt nicht vorliegen können. Ich weiß<br />

aus Erfahrung, daß gilt: „Errare humanum est – irren ist menschlich“. Damit<br />

ist aus Erfahrung gezeigt, daß die Welt nicht rein geistig sein kann.<br />

Damit stößt 1539 man an die Grenze des logisch-analytischen Denkens, das<br />

im Denkexperiment bis hierhin geführt hat. Logisch-analytisch läßt sich<br />

1539 Im intensiven logisch denkenden Sein kann man dieses Anstoßen bis in eine körperlich<br />

wahrnehmbare Verspannung hinein wahrnehmen. Von einem Leser wurde ich ohne genauere<br />

Quellenangabe darauf hingewiesen, daß Rudolf Steiner vergleichbare Beobachtungen<br />

beschrieben hat. Ich habe aufgrund des Umfanges des Steinerschen Werkes auf ein Suchen dieser<br />

Stelle verzichtet.<br />

Barfield liefert einen weiteren Hinweis darauf, daß alles logisch-analytische Beweisen vermutlich<br />

grundsätzlich an diesem Punkt endet, wie ich schon durch eigene Erfahrung vermutete. Er<br />

beschreibt den Endpunkt des logischen Denkens so:

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