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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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geführt, als ich gelernt habe, einführende und begleitende Hinweise auf das<br />

Notwendigste zu beschränken und den Eigendynamiken genügend Raum zu<br />

geben.<br />

Kooperation und Konfrontation schlagen sich also in konkretem sozialen<br />

Handeln nieder und erfassen immer Menschen und Organisationen. Diese<br />

konkrete Ebene wird mit Grundübungen wie den eben dargestellten nicht<br />

erreicht.<br />

Die Schichten des Konkreten von individualisierten psychsomatischen<br />

Prozessen über seelisch soziale Prozesse bis hin zu geistig-kulturellen<br />

Grundqualitäten lassen sich ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne<br />

weitere Vertiefung und Differenzierung in Aufstellungen von Strukturen,<br />

Organisationen und Dynamiken verdeutlichen. Aufstellungen mit dem Blick<br />

auf mehrere beteiligte Personen bzw. Personengruppen erfassen in<br />

ganzheitlicher Form mit wechselndem Fokus die geistig-kulturellen und<br />

sozialen Eigenheiten in Organisationen. Der Ausgangs- oder Schwerpunkt<br />

der Arbeit können u.a. soziale Dynamiken und die daraus resultierenden<br />

Grundhaltungen, Entscheidungssituationen hinsichtlich Handlungsalternativen<br />

und die differenzierte Betrachtungen von Persönlichkeitsanteilen sein.<br />

Dieses vielschichtige Potential der Methode Aufstellung macht die<br />

Handhabung nicht leicht. Es ist jedoch gut, daß sie in dieser Weise den<br />

holgraphischen Realitäten des Lebens entspricht. Schon vom Wortsinn von<br />

Aufstellung her zeigt sich, daß das soziale Subsystem, in dem geregelt ist,<br />

wie man zueinander steht und wie man miteinander umgeht eine sinnvolle<br />

Arbeit mit diesen Methoden gestattet. Diese können daher in ganz unterschiedlicher<br />

Form erschlossen und in Bewegung gebracht werden. 1487<br />

Wenn Organisationsaufstellungen – auch Familienaufstellungen – soziale<br />

Dynamiken lösungsorientiert von der Visualisierung des Gegebenen bis zur<br />

1487 Die formellen Aspekte dieses Subsystems findet man in Organigrammen,<br />

Organisationshandbüchern usw. „Ungeschriebene Gesetze“, Gewohnheiten sind teilweise bewußt<br />

und teilweise unbewußt und informell Teil dieses Subsystems.<br />

Ergänzt man die archetypischen Ausdrucksformen des Politisch-Sozialen (das Zueinander-Stehen<br />

und das Miteinander-Umgehen) im Hintergrund um den Begriff des „energetischen“ und des<br />

morphogenetischen Feldes, ist der Ankerpunkt klar, von dem aus dieses Subsystem in<br />

Organisationen sichtbar gemacht werden kann. Im Aufstellen offenbaren sich archetypische<br />

seelische Grundmuster und Grundhaltungen zwischen Personen, Schicksalsverflechtungen,<br />

Schlüsselereignisse. In diesem Stehen und Bewegen können kollektiv tabuisierte und individuell<br />

verdrängte Grundhaltungen sichtbar werden. So kann Verhärtetes und Verstricktes einer<br />

konstruktiven Bearbeitung und Auflösung zugänglich werden, indem das Fest-Gestellte vor dem<br />

Hintergrund gegenseitiger Achtung und Offenheit in Bewegung geht. (Vgl. z.B. Schäfer 1997,<br />

zum Begriff des Feldes vgl. Sheldrake et al. 1997, Sheldrake 1999 sowie Sheldrake et al. 1998.)<br />

Das Aufstellen scheint mir starke Impulse dafür zu setzen, daß Sündenbockpsychologien,<br />

Moralisieren, Dogmatisieren usw. zugunsten gegenseitiger Achtung und Achtsamkeit losgelassen<br />

werden können. Als Stellvertreter und Anfänger habe ich gleich zu Beginn die Impuls-Erfahrung<br />

gemacht, daß mir plattes (Ver-)urteilen und Moralisieren im Sinne des Weisheitssatzes eines<br />

Indianers unmöglich wurde: „Urteile nicht über einen Menschen, bevor du nicht eine Wegstrecke<br />

in seinen Mokkassins gelaufen bist.“ (Sinngemäßes Gedächtniszitat)

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