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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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574<br />

13.3 Nicht-rationale Realitäten in Organisationen I<br />

13.3.1 Über Dogmen, Realitäten, Bedeutungen und Konsequenzen<br />

„Künstlicher Intelligenz“ und alltäglicher EDV<br />

Eine sinnvolle Anwendung von Techniken benötigt immer ein Bewußtsein<br />

von Möglichkeiten, Grenzen und Folgen der Technik und die Stellung der<br />

Handelnden und betroffenen Menschen in einem technisierten Prozeß. Die<br />

Techniken der Datenverarbeitung und der „Künstlichen Intelligenz“ (KI)<br />

durchdringen zunehmend den Alltag innerhalb und außerhalb von Organisationen.<br />

Sie reichen bis hin zur Entscheidungsvorbereitung, Entscheidungsstützung<br />

und zu automatisierten Entscheidungen. Im folgenden werden<br />

einige grundsätzliche Aspekte dieses Themas behandelt und bewertet.<br />

Für die DV-gestützte Modellierung von Entscheidungsprozessen sind<br />

insbesondere die Spieltheorie und die normative Entscheidungstheorie von<br />

Bedeutung 1365 . Diese Theorien haben eine zentrale Funktion bei den<br />

Versuchen, KI-Systeme praktisch in Organisationen einzusetzen. Eine<br />

Grundidee der Entwicklung von KI ist die Nachbildung von Gehirnfunktionen<br />

in Form von formal modellierten Neuronen und deren Verknüpfungen.<br />

Die Neuronenverknüpfungen bestehen aus mathematischen<br />

Funktionen, die u.a. aus der Ökonometrie 1366 abgeleitete Modelle sind.<br />

Neuere KI-Modelle basieren auf der Theorie der unscharfen Mengen (Fuzzy<br />

Sets) 1367 und insbesondere auf der formal-logischen Verarbeitung<br />

beschreibender Informationen 1368 . Die Konzepte der Automatisierung und<br />

Abbildung menschlichen Verhaltens in technischen Systemen setzen als<br />

zentrale Verhaltensannahme rational-analytisches Entscheidungsverhalten<br />

von Individuen und von Koalitionen von Individuen voraus. Sie haben<br />

damit nicht beschreibenden, sondern normativen Charakter. Sie machen<br />

blind für das Wesentliche des Menschseins, das nicht-rationalen Charakter<br />

1365 Zur normativen Entscheidungstheorie vgl. Raiffa 1973; Rapoport 1989; zur Spieltheorie vgl. von<br />

Neumann et al. 1974.<br />

1366 Vgl. Bamberg 1979; Maddala 1993.<br />

1367 Vgl. Ziarko 1994.<br />

1368 Es handelt sich um sogenannte deklarative und nicht-numerische Informationen. Damit ist die<br />

Formulierung von Informationen in einer Sprache gemeint, die an die natürliche Sprache<br />

angelehnt, jedoch hinsichtlich Verwendungsregeln, Wortschatz, logischer Strukturen und<br />

inhaltlicher Tiefe starr strukturiert und vereinfacht ist. Diese logischen Kunstsprachen kommen<br />

der natürlichen Sprache näher als übliche Programmiersprachen und sind von daher für im<br />

Programmieren ungeübte Personen leichter zu erlernen. (Vgl. Massen 1995, S. 26 f.; Manhart<br />

1995, S. 289 ff.)

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