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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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führen. 1185 «Kooperation mit der Evolution» ist ein weiteres Grundthema,<br />

das so sichtbar wird 1186 . Für die so angedeutete Haltung besteht nicht nur in<br />

den traditionell gemeinschaftsorientierten fernöstlichen Mentalitäten eine<br />

Basis, sondern auch in anderer Form im christlichen Weltbild. 1187 »Die<br />

bekannten Realisierungen dieses Konzepts führen vor Augen, dass hierfür<br />

andere Haltungen und organisatorische Formen praktiziert werden müssen,<br />

als wir es bisher gewohnt waren; das übliche Kampfesdenken ist in der<br />

Wirtschaft – langfristig gesehen – dysfunktional.« 1188 »Gegenseitige<br />

Transparenz und Wahrhaftigkeit sind dafür Voraussetzung: dies in grossem<br />

Kontrast zur bisher praktizierten Haltung der Rivalität und Konkurrenz um<br />

jeden Preis und im Gegensatz zum ausschliessenden Eigeninteresse-<br />

Denkens (sic!) und zur kämpferischen Verhandlungsmentalität in diesen<br />

Dingen, die in der Hauptsache auf kurzfristigen Vorteil aus waren.« 1189 Es<br />

hat sich unter ökonomischen Gesichtspunkten gezeigt, daß partnerschaftliche<br />

und vertrauensvolle Zusammenarbeit langfristig erfolgreicher und<br />

nicht nur einfach aus moralischen Gesichtspunkten wünschenswert ist.<br />

Systematisch bearbeitet worden ist diese Tatsache von den Autoren der<br />

Studien zum schlanken Unternehmen James P. Womack und Daniel T.<br />

Jones. 1190<br />

Die Assoziationsphase dient der Kernaufgabe, daß Unternehmen sich so<br />

vernetzen, daß sie sich »vorausschauend pro-aktiv und partnerschaftlichdialogisch<br />

mit [ihren] verschiedenen Umwelten auseinandersetzen [können]<br />

und in diesem Spannungsfeld verbindliche Massnahmen [treffen].« 1191<br />

Dadurch entstehen bewußt gestaltete organisationsübergreifende Strukturen,<br />

die als Organisationsbiotope bezeichnet werden können 1192 .<br />

Die Schattenseite bzw. das Randproblem der Assoziationsphase besteht für<br />

Glasl in der von ihm vermuteten Entwicklung von Machtpotentialen und<br />

deren Mißbrauch. »Die auf dem Wege vielfältiger Assoziationsformen<br />

gebildeten «Unternehmensbiotope» können sich makro-gesellschaftlich als<br />

Machtblock gebärden und gegenüber dem politisch-rechtlichen und dem<br />

1185 Pragmatische Überlegungen zur Gestaltung solcher Prozesse im klassischen geschäftlichen<br />

Umfeld findet man unter der Überschrift «commitment» bei Sprenger 1997b, S. 218 ff.<br />

1186 Vgl. Gottwald et al. 1999.<br />

1187 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 114.<br />

Als Stichwort zum Hintergrund dieser Bemerkung seien katholische und protestantische<br />

Soziallehre genannt, die jeweils einen sozialen Ausgleich nicht nur auf materieller Basis sondern<br />

auch die Entwicklung eines positivem Miteinanders von Menschen und Organisationen<br />

anstreben.<br />

1188 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 103.<br />

1189 Glasl et al. 1996, S. 119<br />

1190 Vgl. Womack et al. 1992; Womack et al. 1997; Glasl 1994, S. 37.<br />

1191 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 103. Glasl hat den zitierten Satz im Singular formuliert.<br />

1192 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 103.

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