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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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Ressourcenschutz, Umweltverträglichkeit, Herstellung und Bewahrung<br />

wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Ausgewogenheit<br />

zwischen Menschen und Völkern gelöst werden.« 1276<br />

„Die Bäume wachsen nicht in den Himmel.“ Das einzige, was unkontrolliert<br />

und scheinbar uferlos und endlos quantitativ weiter wächst, ist Krebs. Das<br />

Ende ist bekannt: Sterben und Tod.<br />

»Der Krebs scheitert letztlich an der Polarisierung »Ich oder die Gemeinschaft«.<br />

Er sieht nur dieses Entweder-Oder und entscheidet sich deshalb für<br />

das eigene, vom Umfeld unabhängige Überleben und merkt zu spät, daß er<br />

weiterhin vom Umfeld abhängig ist. Ihm fehlt das Bewußtsein für eine<br />

größere umfassende Einheit.« 1277 Das Gründen von Tochtergesellschaften<br />

bzw. Umwandeln von „fremden“ Organisationen in Tochtergesellschaften<br />

ist nicht grundsätzlich metastasen- und krebsartig, sondern die gewaltsame<br />

Erzeugung hoher Grade von Anpassung und Konformität und das Wachstum<br />

ohne Sinnbezug und ohne innere Weisheit 1278 . »Krebs ist pervertierte<br />

Liebe.« 1279 Damit bekommen die durch rücksichtslose Unterwerfung<br />

begründeten ideologischen und/oder strukturellen Übernahmen und<br />

Zusammenschlüsse eine Tiefendimension und Krebs wird zum Bewußtseinsproblem.<br />

Alfrun von Vietinghoff-Scheel schließlich deutet Krebs in<br />

einer Weise, die nicht besser in die Zeit passen könnte. Krebs ist »Narzißmus<br />

als positives Entwicklungspotential.« 1280 Krebs drückt so ein Versagen<br />

oder Verweigern darin aus, sich bewußt in ein größeres Ganzes einzubrin-<br />

1276 Dürr 1999, S. 257 f.<br />

1277 Dethlefsen et al. 1998, S. 342<br />

1278 Friedrich Glasl ordnet die so beschriebenen Entwicklungen anhand der christlichen<br />

Engelhierachie einer Pervertierung der Engel der Weisheit (Kyriotes) zu. (Vgl. Glasl 1998, S.<br />

186.)<br />

1279 Dethlefsen et al. 1998, S. 346<br />

Es gibt naturgemäß weitere Formen pervertierter Liebe wie das Aufdrängen von „guten Werken“<br />

auf Personen und Objekte, die diese im Grunde (so) nicht wollen/brauchen – ein<br />

„Helfersyndrom“ zeigt nicht eingestandene Aggression im Mantel des „Gutwilligen“. (Vgl.<br />

Dethlefsen et al. 1998, S. 346.) Entwicklungs- und Katastrophenhilfe und kann im Kern eine<br />

Schlacht und ein Vernichtungsfeldzug gegen einheimische bodenständige Wirtschafts- und<br />

Kulturformen sein.<br />

1280 Vgl. Vietinghoff-Scheel 1991, S. 10.<br />

Es existieren naturgemäß einflußreiche Ansichten, die Krebsentstehung, von meinen<br />

Überlegungen abweichend, vorwiegend oder ausschließlich stofflich (genetisch und<br />

umweltbasiert) deuten und auch bekämpfen wollen. Aufgrund intellektuell und persönlich<br />

verarbeiteter Erfahrungen mit Krebs in meiner Verwandtschaft bin ich mir vorläufig sicher, daß<br />

diese Haltung – mit Verlaub – gefährlicher Blödsinn ist.<br />

Alfrun v. Vietinghoff-Scheel versucht, dem Krebs an die Wurzel zu gehen. Für sie gehen die<br />

Psychoanalyse Freudscher Prägung und die Onkologie beide am Wesen des Menschen vorbei,<br />

indem sie den Lebenswillen und den Sinn des Krebsgeschehens nicht respektierten und<br />

stattdessen meinen, den Krebs als das inkorporierte, das buchstäblich »leibhaftige Böse« im<br />

Körper bekämpfen zu müssen. »»Spiel mir das Lied vom Tod« läßt sich das<br />

Behandlungsparadigma sowohl der Psychoanalyse als auch der Onkologie überschreiben.« (Vgl.<br />

Vietinghoff-Scheel 1991, S. 10 f.)

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